: Stichtag: Neujahr
■ Ab 11.11. wird bei VW über die Viertagewoche verhandelt
Hannover (dpa) – Über die geplante Einführung der Viertagewoche bei der Volkswagen AG wird nach Einschätzung der IG Metall bis Weihnachten entschieden sein. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel unterstrich das Ziel der Gewerkschaft, einen so weitgehenden Lohnausgleich wie möglich zu erreichen. Die Unternehmensleitung strebt die Einführung der Viertagewoche zum Jahresbeginn 1994 an. Ein erstes Gespräch darüber wollen VW und IG Metall am 11. November führen.
Zur Abmilderung der beabsichtigten Lohnkürzung um 20 Prozent sollte nach Meinung des niedersächsischen Sozialministers Walter Hiller (SPD) und des stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Ulf Fink die Bundesanstalt für Arbeit einspringen. Hiller, der auch dem VW-Aufsichtsrat angehört, plädierte nach Angaben seines Ministeriums dafür, daß die Bundesanstalt einen Teil der Kürzung auffängt. Dieser Forderung widersprach die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände. Ihr Hauptgeschäftsführer Fritz- Heinz Himmelreich nannte derartige Überlegungen, wie sie auch in der Gewerkschaft angestellt würden, bedenklich. Die Subventionierung von Löhnen durch die Bundesanstalt sei falsch.
In der aktuellen Diskussion um Arbeitszeitverkürzungen zur Sicherung von Arbeitsplätzen regten die CDU-Sozialausschüsse (CDA) eine Kombination von Teilrente und Teilarbeitszeit an. Der CDA- Vorsitzende Werner Schreiber sagte, ältere Arbeitnehmer sollten die Möglichkeit erhalten, allmählich durch Verringerung der Wochenarbeitszeit in den Ruhestand zu wechseln. Zum Ausgleich der Lohnverluste sollte eine Teilrente eingeführt werden.
Die GEW meldete, durch die Vereinbarungen über Teilzeitarbeit in den neuen Ländern seien über 15.000 Lehrer-Arbeitsplätze gerettet worden. In Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hätten Lehrer freiwillig auf Lohn verzichtet, um drohende Bedarfskündigungen zu verhindern. Dies könne jedoch kein Modell für andere Branchen sein.
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