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Pfefferberg geschlossen

■ Wohnungsbaugesellschaft Prenzlauer Berg (WIP) legt Nutzungsvertrag auf Eis / Winterfestmachung im Dezember

Auf dem Pfefferberg, dem soziokulturellen Dauerbrenner im Prenzlauer Berg, wird es kalt. Seit dem 1. November sind die Tore zum 12.000 qm großen Areal zwischen Schönhauser Allee und Christinenstraße geschlossen, der Nutzungsvertrag mit dem Verein Pfefferwerk wurde von der Wohnungsbaugesellschaft Prenzlauer Berg (WIP) nicht verlängert. Hintergrund des neuerlichen Konflikts im nunmehr drei Jahre alten Hickhack zwischen Senat, Wohnungsbaugesellschaft und den Pfefferwerkern ist offenbar eine gar nicht oder nur unzureichend beantwortete Anfrage der WIP bei Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU). Der nämlich sollte erklären, ob kurzfristig mit einer Entscheidung über die Vergabe des Geländes an den Pfefferwerkverein zu rechnen sei.

Seit 1990 bemüht sich der Verein, ein Zusammenschluß von über 40 Initiativen und Projekten, um die Nutzung der ehemaligen Brauerei Pfeffer als soziokulturelles Zentrum. Seit 1992 unterstützt zwar auch der Senat dieses Konzept. Doch der zuständige Finanzsenator hat bisher keinen Finger dafür krummgemacht, dem Bund, dem die Hälfte des Geländes gehört, die geforderten Ersatzflächen zur Verfügung zu stellen.

Die zwischenzeitliche Nutzung von Juni bis Oktober hatte mit einer Vielzahl von Veranstaltungen nicht nur neues Leben auf das Gelände gebracht, sondern es den beteiligten Projekten auch ermöglicht, erstmals unter dem gewünschten gemeinsamen Dach zu arbeiten. Nun müssen die 90 Beschäftigten der bereits existierenden Pfefferberg-Projekte, darunter ein Nachbarschaftshaus, eine Theaterwerkstatt und eine gemeindenahe psychiatrische Versorgung des Bezirks, wieder sehen, wo sie unterkommen. Für Pfefferwerk-Geschäftsführer Heinrich Piper ist die Nicht-Verlängerung des Mietvertrags auch aus der Sicht des Senats, in dessen Auftrag die WIP das Gelände verwaltet, nicht zu rechtfertigen: „Schließlich“, so Piper zur taz, „bekäme das Land bei einer weiteren Nutzung immerhin Mieteinnahmen, die über ein Drittel der ohnehin anfallenden Betriebskosten decken.“ Außerdem wären die Projekte bei einer weiteren Nutzung in der Lage, „aus dem Stand fast 200 neue Arbeitsplätze zu schaffen“. So aber, meinte Piper, habe die zögerliche Haltung des Finanzsenators und die Weigerung der WIP, „sich aus dem Fenster zu hängen“, nur den weiteren Verfall der ohnehin maroden Gebäudeteile zur Folge.

Um den Senat weiter unter Druck zu setzen, wollen die Pfefferwerker nun gemeinsam mit dem Bezirksamt Prenzlauer Berg am 1.Dezember mit der Winterfestmachung der wieder leerstehenden Häuser beginnen. Nach wie vor steht auch das Angebot des Vereins, die Gebäudeteile mittels einer mobilen Erdgasheizung zu beheizen. Die ursprüngliche Heizung ist seit dem vergangenen Winter nicht mehr benutzbar. Der Grund: Die Rohre waren geplatzt, weil die WIP vergessen hatte, das Wasser abzustellen. Uwe Rada

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