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Lederhülsenbäume für Ost-West

■ Mauerpark: Erster Bauabschnitt im Sommer fertig

Der sogenannte Mauerpark auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen den Bezirken Wedding und Prenzlauer Berg nimmt Gestalt an. Sieben Monate nach Beginn der Bauarbeiten pflanzten Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU), der Bezirksbürgermeister von Prenzlauer Berg, Manfred Dennert, und der Vorsitzende der Allianz-Stiftung zum Schutz der Umwelt, Ernst Benner, gestern die ersten Bäume auf dem insgesamt 14 Hektar großen Areal. Der von Hassemer gesetzte Lederhülsenbaum steht symbolisch für die fünfhundert weiteren Bäume, die in den kommenden Monaten gepflanzt werden sollen.

Die Gesamtkosten der Parkanlage belaufen sich auf 15 Millionen Mark. Für den sieben Hektar großen ersten Bauabschnitt, der im Sommer 1994 fertiggestellt sein soll, sind rund acht Millionen Mark veranschlagt. Davon stellt die Allianz Stiftung 4,5 Millionen Mark bereit, die Stadt Berlin 3,5 Millionen.

Wo einst die Mauer die Stadt teilte, solle der neue Park im Anschluß an den Jahnsportpark als „grüne Brücke“ Ost und West wieder miteinander verbinden, erklärte Hassemer. Ein 85 Meter langer Abschnitt der sogenannten Hinterland-Mauer wurde in die Gestaltung des Parks integriert und erinnert an die Vergangenheit.

Die Bauarbeiten seien auf eine Reihe von unvorhergesehenen Schwierigkeiten gestoßen, so der Senator weiter. Über 10.000 Kubikmeter Boden, der mit Arsen, Blei und Benzol belastet war, mußten entsorgt werden. Unter einer drei Meter hohen Schuttschicht wurde die Trasse der Schwedter Straße entdeckt, die mit ihrem historischen Kopfsteinpflaster nun als Promenade und Spielstraße hergerichtet wird.

Der Park solle, so Hassemer, zu einer Begegnungsstätte ausgebaut werden. Durch eine Aufschüttung ist ein mit Wiesenblumen bewachsener Hang entstanden, der Ausblick auf die beiden Bezirke bietet. Birkenwäldchen, Promenadenwege, Amphitheater, Wasserspiele, Spielwiesen und Spielanlagen sollen den Anwohnern Erholung bieten. Am Rande des Mauerparks soll entsprechend den Forderungen von Bürgerinitiativen und Anwohnern ein 6.000 Quadratmeter großer Kinderbauernhof entstehen. Dafür würden 1,5 Millionen Mark bereit gestellt, kündigte Hassemer an. dpa

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