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Nichts übers Knie brechen

■ Damit sich die EDV-Einführung auch wirklich lohnt, müssen sorgfältige Vorbereitungen getroffen werden / Unverzichtbar: das Pflichtenheft

Wer will ihn sich nicht erleichtern, diesen leidigen Bürokram, der dann noch abends oder am Wochenende erledigt werden muß! Von der Anschaffung eines Computers erwarten sich viele Betriebe entsprechende Arbeitserleichterungen, zum Beispiel schnellere Fakturierung und Angebotserstellung oder eine Transparenz der Kosten-Erlössituation.

Kleinere Betriebe, die sich in der Regel keinen eigenen EDV-Spezialisten leisten können, haben es besonders schwer, sich auf dem sehr unübersichtlichen EDV-Markt zu orientieren. Marktkenntnisse allein genügen allerdings nicht, um sich vor den häufig beklagten Fehlinvestitionen zu schützen.

Zwei Aspekte gelten als wesentliche Gründe für das Scheitern der ED-Einführung:

-Es wurde das falsche, für den Betrieb ungeeignete Programm gekauft;

-die Einführung fand zu einem ungünstigen Zeitpunkt statt, das heißt, die anfangs unvermeidbare Mehrarbeit konnte nicht geleistet werden und die Notwendigkeit gründlicher Anwenderschulung wurde vernachlässigt.

Ein erfolgreicher EDV-Einsatz bedarf also einer sorgfältigen Vorbereitung der Einführung, die auch diese Aspekte berücksichtigt.

In einem solchen Planungsprozeß sollte also zuerst eine Bestandsaufnahme der betrieblichen Arbeitsorganisation vorgenommen werden, aus der sich die Einsatzbereiche für die zukünftige EDV-Anwendung ableiten. Im nächsten Schritt sollten detaillierte Anforderungen für diese Einsatzbereiche bestimmt, mit Muß-Kann-Bewertung versehen und als Pflichtenheft (Anforderungskatalog für Software und Hardware) schriftlich festgehalten werden.

Branchenspezifische Standardprogramme, z.B. Warenwirtschafts- oder Handwerkerprogramme, erfüllen in der Regel die jeweiligen Anforderungen der Branche, setzen diese jedoch in unterschiedlichen Konzepten um. Deshalb ist eine vergleichende Prüfung mehrerer Programme auf der Grundlage des Pflichtenheftes unverzichtbar.

Für kleine und mittlere Betriebe aller Wirtschaftsbereiche bietet das bit - Beratungszentrum für Informationstechniken an der Handwerkskammer Hamburg - Beratung für die Software-Auswahl und Unterstützung bei der Vorbereitung und Planung an. Nähere Informationen sind unter Tel. 35 905-789 zu erfragen. Rita Bahrdt

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