piwik no script img

Am Ende aller Wünsche?

■ Kai Wünsches Bauverein verkauft Ohkamp-Siedlung / Keine Umwandlung

Kehrt nun Ruhe in der Fuhlsbüttler Ohkampsiedlung ein? Die „Bauverein zu Hamburg AG“, deren Aktien zu 90 Prozent im Besitz der Wünsche-Unternehmensgruppe liegen, hat die gesamte Siedlung an die Hamburger „Erich Thor Wohnungsunternehmen GmbH“ verkauft. Nachdem bereits knapp 200 Wohnungen in den vergangenen Monaten die Besitzerin gewechselt haben, übernimmt Thor zum 1. Januar 1994 nun die letzten der bislang im Besitz Kai Wünsches verbliebenen 114 Wohnungen am Ohkamp (33-37) und Ohkampring (1-11, 2-24).

Genau diese 114 Wohnungen sorgten in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen. Wünsche hatte für sie erfolgreich Abgeschlossenheitserklärungen beantragt, um die Umwandlung zu Eigentumswohnungen zu ermöglichen. Die BewohnerInnen, die sich zu einer „Interessengemeinschaft der Wünsche-Mieter“ zusammenschlossen, lebten fortan in ständiger Angst vor Eigenbedarfskündigungen möglicher neuer Eigentümer.

„Wir fordern eine klare Aussage der neuen Besitzerin, daß hier keine Wohnung in Eigentum umgewandelt wird“, erklärt der Sprecher der Interessengemeinschaft, Dieter Bernoth. Die sollen die betroffenen MieterInnen heute per Post bekommen, wenn die Thor-GmbH sie offiziell über den Verkauf der Wohnungen informiert. Rüdiger Braun, Leiter der Grundstücksverwaltung des Unternehmens: „Die Wohnungen bleiben in unserem Bestand; Umwandlung ist nicht unser Geschäft.“ Die MieterInnen könnten nun „ganz beruhigt in die Zukunft blicken“, denn ihre „unsichere Situation“ sei „nun beendet“.

Bei Hamburgs Mietervereinen gilt die Thor-GmbH, der mehrere tausend städtisch geförderte Wohnungen in der Hansestadt gehören, „als knallhartes Unternehmen, das die Mietobergrenzen ausnutzt, aber keine Wohnungen umwandelt“. Die MieterInnen jedenfalls wollen sich über die neue Situation erst einmal gemeinsam beraten: Am 23. November ab 19.30 Uhr in der Schule Ohkampring. mac

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen