: Betr.: "Wir sind bereit zu teilen" (Arbeitszeitverkürzung bei VW), taz vom 6.11.93
Ich könnte heulen, wenn ich sehe, wieviel die verdienen. 2.900 DM netto im Monat bei vielen Beschäftigten. 2.500 bis 2.600 DM netto bei Ledigen mit SK1. Außerdem haben die VW-Angestellten noch Vergünstigungen, was den Kauf eines neuen Autos betrifft, und Geldeinsparungen bei Reparaturen. Dann arbeiten sie nur 36 Stunden in der Woche.
Ich arbeite im Pflegedienst und verdiene 2.700 bis 2.800 DM brutto im Monat. Das heißt ca. 1.400 bis 1.600 DM netto (SK1). Außerdem arbeiten wir 38,5 Stunden in der Woche. Das heißt zehn Stunden mehr im Monat. Und nicht nur in Wolfsburg werden ab 1.1.94 Steuern und kommunale Abgaben erhöht, sondern überall.
Also Ihr in Wolfsburg, kommt mal von Eurem hohen Roß runter, kürzt die Arbeitszeit ohne vollen Lohnausgleich. Wir alle müssen unter unserer Regierung leiden. Lieber weniger verdienen als Tausende Entlassungen und soziale Abfälle. Timo Gort, Mannheim
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen