piwik no script img

Erfolgreiche Hilfsaktionen für Bosnien

■ Hamburger Gruppe sorgt für Lebensmittel und medizinische Betreuung

Die wohl größte deutsche Lebensmittelspende seit dem Krieg kam aus der Oberpfalz und Niederbayern und umfaßte über 800 Tonnen Kartoffeln für die hungernde Bevölkerung in Bosnien und Kroatien. Etwa 1000 Landwirte beteiligten sich an dieser Aktion, zu der die Hamburger „Initiativgruppe für medizinische und humanitäre Hilfe in Krisengebieten Südost-Europas e.V.“ aufgerufen hatte.

Im Laufe ihrer nur zweijährigen Geschichte hat die Initiative, die sich allein auf ehrenamtliche Arbeit stützt, beispiellos erfolgreiche Hilfsaktionen auf die Beine gestellt. Ihr enger Kontakt zu bosnischen und kroatischen Institutionen ermöglicht es ihr, Hilfslieferungen den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen. Da sie sich jeden Transport bestätigen lassen, erreichten bisher alle Lieferungen ihren Zielort. Allein in den letzten drei Wochen schickte die Initiative 34 mit 650 Tonnen Lebensmittel beladene Sattelschlepper nach Kroatien und Bosnien in die Krisengebiete. Rund 300.000 Menschen rettete diese Aktion das Leben.

Zum Repertoire der Initiative gehört aber nicht nur der Transport von Hilfsgütern: Ein neunköpfiges Ärzte- und Schwesternteam aus den USA konnte durch ihre Vermittlung mit eigener Ausrüstung nach Zagreb reisen, um dort lebensrettende Herzoperationen durchzuführen. Es gelang außerdem, PatientInnen in deutsche und amerikanische Kliniken zu bringen.

Doch all das genügt noch lange nicht: „Ein Volk droht zu verhungern!“, sagt Diana Löhr-Matetic, die Leiterin des Vereins. Für die Wintermonate rechnet sie mit einem Bedarf von 6000 Tonnen Kartoffeln. Durch Spenden sind bislang 3000 Tonnen zusammengekommen, davon 2000 Tonnen Saatgut für das Frühjahr. Lebensmittel-, Geld- und Sachspenden sind also weiterhin dringend erforderlich.

Fragen dazu beantwortet die Initiative, Telefon 20 75 13. Spendenkonto: 1021/230 600 bei der Haspa, BLZ 200 505 50.

Ruth Hoffmann

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen