■ Die schönsten 20 Sätze
: Aus Gründen des Humors

Als „jungen Bremer Autor“ stellt ihn der „Buchverlag Andrea Schmitz, Overath“ vor, den Hans- Martin Sänger, der mit seinen 38 Jahren aber als geborener Tramp immerhin schon was gesehen hat von der Welt. Wir Daheimgebliebenen fanden seine „Zehn Geschichten vom Straßenrand“ so köstlich, daß wir Ihnen statt einer Rezension einfach die zwanzig schönsten Sätze darbieten möchten. Die Seitenzahlen stehen in Klammern.

1. Und ihr gewaltiger Busen wuchert geradezu ins Auge des Betrachters. (20)

2. Ein Toyotafahrer hält etliche Zeit später, doch lediglich aus Gründen des Humors. (22)

3. Er trinkt und zischt ein dankbares „Ah“. (23)

4. Selten waren Witze so grundlos. (25)

5. Sie merkt, daß sie ihn erregt, und ihr Puls schlägt laut in die beginnende Nacht. (30)

6. Romantik haftet den Nächten an. (34)

7. Sie werde mal nachsehen, meint ihr wackelnder Kopf. (45)

8. Und als der Tramper ins Innere der Hütte schaut, sieht er Camilla auf der Matratze liegen und nach Liebe dürsten. (51)

9. Ruth, sagt er und näßt ihre Lippen mit den seinen - ich will dich fressen. (75)

10. Zu rot das Auto, zu dünn das Laub. (77)

11. Niemand ertrinkt mehr im Eis ihrer Augen. (77)

12. Er überschlägt sich am Bordstein, schießt auf einen am Straßenrand stehenden Anhalter zu und klemmt ihn äußerst nachteilig unter sich ein. (90)

13. Stille schlägt in den Saal. (96)

14. Im Grunde gibt es nichts zu lächeln. (100)

15. Es sei denn, die Nerven schwimmen in Fett... (101)

15. Sie war nicht besonders hübsch, aber - (103)

16. Als die nächste Dose neben dir aufzischt, wird dein Gesicht mißtrauisch (104)

17. Schwammig ist das Auto in der Tat. (108)

18. Hinter der Brille von Matthias stehen offene Augen. (113)

19. Einige Augen in der Klasse sind starr offen, andere werden zugekniffen mit aller Kraft. (115)

20. Da spuckt ihm der Anhalter aus innerstem Herzen an den Kopf. (125)

21. In die verbliebene Zeit hinein wächst eine Pause.

Na gut, jetzt sind es glatt 21 Sätze geworden. Sie waren aber auch übermächtig schön. Wer noch nicht genug hat von dem gebenedeiten Sänger, gehe heute abend um 20 Uhr in die Villa Ichon. Dort wird das Buch feierlich vorgestellt. schak