Unterm Strich

Ach, du liab's Herrgöttle von Biberach, was hascht denn da wieder gmacht? Wieso hascht denn da den Pfialm „Der Kinoerzähler“ vom Sinkel Bernhard a Preisle gehm', obwohl dös doch a Schmarrn ist, das sich die Donnerbalken biagn? Wos? „Bester Film der 15. Biberacher Filmfestspiele? Nunja, du hascht's ja net wisse kenne, wo doch die entsprechenden Donnerstagsfilmseiten der tageszeitung noch nicht erschienen warn, wo des ois draufsteht.

Am Wochenende starb der amerikanische Filmregisseur Emile Ardolino, der hierzulande vor allem durch Tanzfilme wie „Dirty Dancing“ oder „He Makes Me Feel Like Dancing“ bekannt wurde. Wie eine Sprecherin von Ardolino Productions am Montag mitteilte, war Aids die Todesursache.

Meine Damen und Herren, bitte holen Sie jetzt den Rotkäppchen-Sekt raus, und knallen Sie jetzt: „Der lange Atem der Liebe“ heißt ein neuer Film von Margarethe von Trotta, und bei dem Titel sollen Sie jetzt bittschön nicht gleich an Odol denken, sondern an den Fall der Berliner Mauer, welcher nämlich für jene Verfilmung reanimiert werden soll. Die Geschichte beginnt in den Tagen des Mauerbaus, in dem die beiden Liebenden Konrad und Sophie durch einen Moment zu zögerlichen Zögerns für drei Jahrzehnte getrennt werden. Sie begegnen sich nur wenige Male wieder, nach dreißig Jahren deutsch-deutscher Auseinanderentwicklung. Nach wem riecht dieses Drehbuch noch? Ja, Sie haben es erraten: Peter Schneider hat auch mitgewirkt. Es ist der Regisseurin ein Anliegen, die Erinnerung wachzuhalten, denn: „Erinnern ist ein unglaublich menschlicher Vorgang.“

Weil wir das auch finden, geben wir mit großem Pläsier kund und zu wissen, daß es sich bei der Retrospektive auf der nächsten Berlinale um eine über den Regisseur, Schauspieler und Autor Erich von Stroheim handeln wird. Wenn Sie also in den nächsten Wochen alle einschlägigen Monographien ausgeliehen finden, dann haben Sie das, wie so vieles andere, Ihrer lieben Filmjournaille zu verdanken.

Nichts, nichts bleibt einem erspart. Arnold Schwarzenegger (dessen Name im Amerika der politischen Korrektheit einer Obszönität nahekommt) sieht einfach nicht ein, wieso gerade er im Jahr weniger als zwei Filme machen soll, wo andere Leute drei und mehr drehen. Ergo gibt es im nächsten Jahr nicht nur Schwarzenegger in „True Lies“, in Ivan Reitmanns Komödie „Junior“; das Bedrückendste aber: In „Twins“ gibt Schwarzenegger einen schwangeren Mann.

Besuch von Eurer Heiligkeit, oder Seiner oder wessen auch immer: Ubiquitär wie sonst nur der Babscht reist der Dalai Lama für und für, und traf nun auch auf seine Exzellenz Jugendfilm-Oberhaupt Jürgen Wohlrabe anläßlich der Premiere von Bertoluccis „Little Buddha“.