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Alle warten auf fliegendes Plutonium

■ Bald Lieferungen nach Schottland

Mainz (AP) – Der umstrittene Lufttransport von rund 1,1 Tonnen deutschem Plutonium ins schottische Dounray soll offenbar in der übernächsten Woche beginnen. Dies teilte das rheinland-pfälzische Innenministerium mit Berufung auf ihm vorliegende Informationen gestern in Mainz mit.

Vom Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter, das den Transport genehmigen müßte, war keine Bestätigung zu erhalten. Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums in Bonn verwies darauf, daß Plutoniumtransporte absoluter Geheimhaltung unterliegen.

Der Mainzer Innenminister Walter Zuber hatte bereits am Freitag bei Umweltminister Klaus Töpfer gegen den angeblichen Plan protestiert, das radioaktive und hochgiftige Plutonium über den rheinland-pfälzischen Bundeswehrflughafen Pferdsfeld im Landkreis Bad Kreuznach auszufliegen.

Nach Angaben des Innenministeriums sind insgesamt sieben Flüge geplant. Ursprünglich war vorgesehen, das Plutonium über den Frankfurter Flughafen nach Schottland zu bringen.

Das im Bundesbunker auf dem Gelände der Hanauer Siemens- Brennelementewerke lagernde Plutonium ist Bestandteil von 123 Brennstäben, die ursprünglich für den Schnellen Brüter in Kalkar bestimmt waren. Nach der Aufgabe des Brüterprojekts wurden die Brennelemente nicht mehr benötigt. Ihr Inhalt soll daher im schottischen Versuchsreaktor Dounray weiterverarbeitet werden.

Der Leiter des Referats „Allgemeiner Strahlenschutz“ im Mainzer Umweltministerium, Günter Roos, sagte, er gehe davon aus, daß das Bundesamt für Strahlenschutz den Lufttransport noch nicht genehmigt habe. Über eine derartige Genehmigung würden die Landesumweltbehörden in aller Regel umgehend informiert. Außerdem sei für die Verladung und den Abtransport des Plutoniums aus dem Hanauer Bundesbunker eine spezielle Genehmigung durch die Atomaufsicht des Landes nötig.

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