: Draht-Packesel
■ Lastentransport per Pedale
Lieferverkehr in der Innenstadt – das bedeutet immer noch schwere Lkw in engen Straßen und zugeparkte Fußwege. Daß aber der Bäcker die Brötchen auch per Fahrrad liefern kann und der Schlosser sein Werkzeug per Drahtesel transportiert, wird kaum wahrgenommen. Dem will eine Ausstellung von ADFC, VCD und dem Fahrradladen „Speiche“ abhelfen.
Angefangen von der Kreuzung aus gemeiner Satteltasche und sperrigem Fahrradkorb (ein einklappbarer Korb am Hinterrad), über den Lasten-Beiwagen, der am Hinterrad einen Transport-Ausleger bietet, bis zum Lastenfahrrad, das aus einem Tandem umgebaut worden ist: Bis zu 100 Kilo lassen sich auf dem Drahtesel unterbringen. „Mache Räder lassen sich vollgepackt erst richtig gut fahren“, meint Anne Mayer vom „Speiche“-Laden, wo die Ausstellung noch bis zum 20.Dezember zu sehen ist. Vor der chinesischen Methode, Fahrräder mit Lasten bis oben hin vollzupacken, warnt der ADFC: „Körbe und Taschen, die lose am Lenker baumeln bringen einen Radfahrer leicht ins Schlingern“, heißt es in der Broschüre „Fahrradanhänger“. Durchgesetzt hat sich der Lastentransport per Pedale noch nicht, meint Mayer.
Auch in Bremen dagegen gibt es immer mehr Eltern, die ihre Kinder mit Helm und Gurt in den Anhänger mit Überrollbügel setzen. Im Ausstellungsraum drängen sich die Anhänger, die für den Transport von Kindern und Kisten gleichermaßen zu gebrauchen sind. „Wir wünschen uns eine andere Innenstadt. Wir brauchen breitere Radwege, auf denen man mit einem Anhänger Platz hat, dann würden auch mehr Leute vom Auto aufs Rad umsteigen“, sagt Mayer. „Viele Leute denken gar nicht daran, daß sie ihre Lasten auch per Rad transportieren können: Auch beim Training müssen sportbegeisterte Eltern sich nicht länger von ihrem Nachwuchs trennen: Per Dreirad können sie ihr Kind mit auf den Waldlauf nehmen: im „Babyjogger“. (Weberstr. 18) bpo
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