piwik no script img

Interview

Bei uns auf dem Land ist es gut ist es schön

die Prinzipien sind ein bißchen älter geworden

dafür verjüngt Alkohol, den man mit Brot ansetzt

und den der Feldscher zur inneren Anwendung empfiehlt.

Bei uns ist der Kirchhof an die Landwirtschaft verscheuert worden

das Schwein mampft das in der Krippe vergessene Kind

(sowieso haben sie beide dem Staat gehört)

im allgemeinen ist es gut bei uns auf dem Land

unsre Kleinen stehen mit den Kannen vorm Fernseher

vielleicht gibt's da irgendwann Milch

im Radio sind wir mit der Ernte schon seit langem fertig

und auch auf dem Feld sind wir bald schon soweit

im allgemeinen ist es gut bei uns auf dem Land

Beton ist's, es ist schön

wenn du das Ei in der City kaufst

wenn die Salamifabrik nicht mehr verstohlen nach Pferden schaut

bei uns auf dem Land ist es gut

die Feuerwehrmänner zünden im allgemeinen die Häuser an

es ist schön

der Traktor pflügt zwischen den einen und andren

zwischen den einen und andren tiefe Furchen

es ist gut es ist schön

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen