piwik no script img

Kurdischer Verein wiedergegründet

■ „Kontinuität und Neubeginn“ nach Verbot und Besetzung

Der im Zuge des bundesweiten PKK-Verbots in Bremen polizeilich geschlossene „Mesopotamische Kulturverein“ hat sich jetzt unter neuem Namen und mit neuem Vorstand wiedergegründet. „Wir stehen für Kontinuität, aber auch für einen Neubeginn“, sagten gestern übereinstimmend Nulifer Koç und Antje Matthies, die beiden neuen Vorsitzenden des „Kurdisch- deutschen Vereins für Völkerfreundschaft“, genannt „Hevaltî“, das kurdische Wort für Freundschaft.

Zur Kontinuität gehört, das mehrere hundert Mitglieder, die dem alten, inzwischen verbotenen Verein angehörten, jetzt auch wieder Mitglied im neuen sind. Außerdem konnte auch der Mietvertrag für das Vereinslokal in der Langemarckstraße übernommen werden. Die bestehenden Musik-, Folklore- und Theatergruppen werden fortgeführt; und auch in der neuen Satzung ist festgelegt, daß sich der Verein „für das Selbstbestimmungsrecht des kurdischen Volkes“ einsetzen soll.

Als Neubeginn sehen Koç und Matthies vor allem, daß nun sowohl Deutsche als auch Kurden gleichberechtigt im Vorstand vertreten sind. „Die Hemmschwelle für Deutsche, hier reinzukommen, war früher schon hoch und ist durch das PKK-Verbot noch höher geworden“, sagte Antje Matthies gestern im Vereinslokal, „das soll künftig anders werden.“ Möglichst in neuen, größeren und schöneren Räumen soll der Verein die Zusammenarbeit mit deutschen Institutionen suchen. Außerdem will der neue Verein auch die Mitgliedschaft im „Dachverband der Ausländerkulturvereine“ (DAB) beantragen.

„Der Verein wird sich in jeder Beziehung für gewaltfreie, politische Lösungen des Kurdistan-Konflikts in der Türkei, aber auch hier in Bremen einsetzen“, versicherte die Vorsitzende Nulifer Koç. Ase

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen