: Uhl: Bremen ist besser als sein Ruf
■ Uhl legt Statistik über Gewalt gegen Frauen in der Stadt vor
Gewaltdelikte gegen Frauen werden in Bremen häufiger angezeigt als in vergleichbaren Großstädten. Daraus resultiert zum Teil die Stellung der Stadt in entsprechenden Kriminalstatistiken. Eine entsprechende Untersuchung hat am Freitag die Bremer Frauensenatorin Sabine Uhl (SPD) vorgelegt.
Bremen führe zwar eine bundesweite Statistik bei Vergewaltigungen an, zog Uhl als Fazit aus der Untersuchung. Dies sei aber mit der höheren Bereitschaft betroffener Frauen zur Anzeige bei der Polizei und mit einer geringeren Dunkelziffer bei diesen Verbrechen zu erklären. Von Bremens schlechtem Ruf als der „gefährlichsten Großstadt für Frauen“ könne keine Rede sein, betonte die Bremer Frauensenatorin.
Hintergrund der von der Bürgerschaft in Auftrag gegebenen Studie war der Bericht einer Zeitschrift vom Frühjahr mit einem Städte- Vergleich über Frauen als Gewaltopfer. Danach gab es in Bremen mit 273 Frauen die meisten weiblichen Überfallopfer. Mit Abstand folgten Frankfurt (224), Hamburg (195) und Berlin (122 Opfer).
Die Analyse von Gewalttaten und Straßenkriminalität – Mord, Totschlag, Raub und Körperverletzung – habe gezeigt, daß zwei Drittel der Opfer Männer, ein Drittel dagegen Frauen seien. Als Täter träten fast ausschließlich Männer in Erscheinung.
Uhl räumte ein, daß sich Frauen auch in Bremen in einem Ausmaß bedroht fühlten, das nicht länger hinzunehmen sei. Die Senatorin legte einen Katalog von Verbesserungsvorschlägen wie die Einrichtung von Frauenparkplätzen in Parkhäusern und Konzepte für spezielle Angebote für Nacht- Taxen vor. dpa
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