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Was wußte die Polizei?

■ Mykonos-Opfer wurde bewacht

Der beim Mykonos-Attentat getötete Kurdenführer Sadegh Charafkandi soll während des Kongresses der Sozialistischen Internationale im September 1992 von der Polizei bewacht worden sein. Dies sagte der Deutschland- Vertreter der Demokratischen Kurdischen Partei in Iran, Abdollah Esadpour, gestern vor dem Berliner Kammergericht. Damit widersprach der Exil-Politiker der Darstellung der Polizei, sie habe nichts von dem Besuch des Politikers gewußt und das Attentat darum auch nicht verhindern können. Esadpour berief sich bei seinen Angaben auf einen Polizisten, der kurz nach dem Attentat im Restaurant „Mykonos“ einem der Überlebenden gesagt habe, er sei bei dem Kongreß für den Schutz von Charafkandi abgestellt gewesen. Am Tag des Anschlags – wenige Stunden nach dem Ende des Kongresses – hatte die Polizei den iranischen Oppositionellen aber keine Bewachung gegeben. In dem Kugelhagel waren insgesamt vier Menschen gestorben. Vor dem Gericht müssen sich nun seit Ende Oktober fünf Männer verantworten, die nach Ansicht der Staatsanwaltschaft von Teheran beauftragt waren.

Der Prozeß wird am nächsten Donnerstag fortgesetzt. dpa

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