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Pest wieder da

■ Erneut Schweinepest im Landkreis Vechta / Schon 30.000 Tiere getötet

Die Schweinepest ist im Landkreis Vechta nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums erneut ausgebrochen. Bei Proben aus zwei Betrieben mit jeweils 2000 Schweinen sei das Virus nachgewiesen worden, teilte das Ministerium am Sonntag in Hannover mit. Diese gesamten Bestände an Mastschweinen seien bereits nach Aufkommen eines Anfangsverdachts getötet worden. Nun würden Sperrbezirke und Beobachtungsgebiete eingerichtet, um die Ausweitung der Seuche zu verhindern.

In den Schwerpunktbereichen würden rund 30 000 Tiere so schnell wie möglich getötet und beseitigt, hieß es aus dem Ministerium. Außerdem solle es eine kontinuierliche klinische Kontrolle aller Bestände im jetzt festgestellten „Risikogebiet“ im Landkreis Vechta geben.

Im vergangenen Oktober war die Schweinepest in niedersächsischen Mastbetrieben ausgebrochen, nachdem das Virus durch infizierte Ferkel aus Baden-Württemberg eingeschleppt worden war. Die Agrarbehörden der Europäischen Union hatten daraufhin umfangreiche Handelssperren verhängt und das niedersächische Fleisch vom Markt genommen. In der Folge kam es zu massiven Protestaktionen der betroffenen Bauern, die sich von der Europäischen Union in Brüssel und von den deutschen Agrarpolitikern im Stich gelassen fühlten. Konkret hatten die Bauern gegen die Größe und angebliche Beliebigkeit der Sperrbezirke protestiert und mit Autobahn- und Grenzblockaden Teile Norddeutschlands lahmgelegt.

In der Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums vom Sonntag wird betont, daß es keine Versäumnisse seitens der Behörden bei der Bekämpfung der Schweinepest gegeben habe. Hinweise auf eine „verschleppte Untersuchungstätigkeit sind lediglich polemischer Natur“, hieß es. Kritik hatte unter anderem der CDU-Landtagsabgeordnete Heinrich-Wilhelm Ronsöhr geäußert, der dem Ministerium vorgeworfen hatte, eine „Falschmeldung“ mit verheerenden Folgen für die Schweinemäster veröffenticht zu haben. dpa/taz

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