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Ein Haus für Obdachlose

■ Drei Kirchenverbände wollen in Altona Apartments für 56 Menschen bauen

Eine Reihenhaussiedlung für 56 Obdachlose wollen der Hamburger Caritas Verband, der Katholische Kirchenverband und die Suchtkrankenhilfe St. Ansgar (Niendorf) für rund zwei Millionen Mark in Altona errichten.

Die Mietkosten für die zwölf Quadratmeter großen Apartments sollen von den Sozialämtern getragen werden. Unterstützung erhalten die Kirchenverbände von Altonas Bezirksamtsleiter Hans-Peter Strenge: Er hat zugesagt, ein städtisches Grundstück an die Verbände zu verpachten. Auch von der Sozialbehörde wird das Projekt als sinnvolle und wirkungsvolle Hilfe für suchtkranke Obdachlose begrüßt.

Die Betreuung der Bewohner will die Niendorfer Kirchengemeinde übernehmen. Sie hat in Altona bereits Erfahrungen mit einem ähnlichen Projekt gesammelt. In einem ehemaligen, umgebauten Zirkuswagen teilen Gemeindemitglieder seit rund einem Jahr kostenlose Mahlzeiten an Obdachlose und Junkies aus.

Auf Antrag der SPD-Fraktion beschloß die Bezirksversammlung im Bezirk Nord jetzt, zusätzliche Mittel für das laufende Winternotprogramm für Wohnungslose bereitzustellen. Damit sollen nicht nur vorübergehend zusätzliche Schlafplätze, sondern auch Tagesangebote geschaffen werden.

In einem Offenen Brief hat gestern die AG Obdachlosenhilfe des Fachbereichs Sozialpädagogik an der Fachhochschule gefordert, als Sofortmaßnahme Bahnhöfe, Einkaufspassagen und Kirchen für Obdachlose zu öffnen. Das „zweifelhafte und unzureichende Winternotprogramm“ der Sozialbehörde sei „zynisch“. Es erwecke den Eindruck, als ob jeder Obdachlose ein Dach überm Kopf finden könnte, wenn er nur wolle. Das sei jedoch nicht der Fall. taz

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