: Keine Missionierung
■ Heute in Bremen: „Meta Four“-Gospel
“We hope to be back soon“ ist eine gängige Floskel am Ende von Konzerten. Aber bei den Musikerinnen, die im Rahmen der „Women in Emotion“ Festivals in Bremen auftreten, kann man sie getrost ernstnehmen. Viele Gruppen traten dort zum ersten Mal in Deutschland auf, und auf ihren spätern Touren kamen sie oft wieder. Die „Mint Julips“ kamen so oft, daß sie Bremen inzwischen ihr „German Basecamp“ nennen.
Auch das Gospel Quintett „The Meta Four“ begann seine erste Deutschlandtour auf diesem Festival. Bei ihnen hat es etwas länger gedauert, aber nach 5 Jahren ist es heute abend wieder in der Schauburg zu hören. Die Sängerinnen Sarah Harper (Mezzo Sopran), Shirley Wahls – Goodwin (Kontra – Alt) sowie Charmaine Bondurant – Williams und Tecora M. Rogers (beide Sopran) werden von dem Pianisten Frederik Young begleitet, der schon zusammen mit Mahalia Jackson spielte.
Im Mittelpunkt ihrer Konzerte stehen Gospelmusik und Spirituals, aber anders als die vielen religiösen MusikerInnen, die vor weltlichen Songs die Nase rümpfen und zudem einen gewissen Missionseifer an den Tag legen, wissen die „Meta Four“ zum Glück auch einen guten Jazz- oder Soulklassiker zu schätzen. Und so singen sie Kompositionen von Thomas Dorsey, Bill Withers, Carol King und Duke Ellington mit der gleichen mitreißenden Intensivität wie „Amazing Grace“.
Willy Taub
Schauburg, heute um 20 Uhr
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