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Galerienspiegel

Fellini ist tot, das Dolce Vita vorbei. Schon 1963 zeigte Mimmo Rotella in einer Decollage dieses Film-Plakat auf bloße Farb-Rudimente zerfetzt. In den achtziger Jahren begann der heute 75-jährige Mitbegründer der „Nouveaux Realistes“ die Fund-stücke von der Plakatwand noch zusätzlich zu übermalen. Einen Überlick seiner Werke zeigt: Galerie Keeser, bis 18.12., 14-18 , Sa 10-18 Uhr, Bebelallee 153

Das Ausstellungsgespräch am Donnerstag, diesmal zu NOMA von Ilya Kabakov (s.o.) in der Kuppel der Kunsthalle, mit Helmut R.Leppien morgen 19 Uhr.

Tscheboksary, die Haupstadt der tschuwaschischen Republik ist seit diesem Sommer für 16 Studenten der Fachhochschule für Gestaltung ein Begriff. Die Ergebnisse gemeinsamen, vierwöchigen Arbeitens in den Ateliers dortiger Künstler samt Dia- und Filmdokumentation zeigt nun die Aula der Schule. Das Ganze ist nicht etwa eine Fiktion, das Land liegt an der mittleren Wolga in Rußland. Noch bis Freitag, Armgartstr.24.

In der Bronzezeit war Ungarn ein Vermittler mittelmeerischer Kultur in den Norden. 250 Exponate aus dem 2. Jahrtausend v.C. geben nach dem großen Erfolg der Skythenausstellung die Vorstellung eines weiteren südöstlichen prähistorischen Kulturraumes, der bis in die Lüneburger Heide ausstrahlte. Zusätzlich zeigt das Harburger Museum einen Film über die Entdeckung des frühbronzezeitlichen Menschen „Ötzi“, der ja neulich im Ötztal gefunden wurde. Eröffnung morgen 18 Uhr; Helms-Museum, bis 20.2.94

Ein Flaschenzug im Leerlauf, eine krumme Wasserwaage, ein wackliges Podest, ein Fernrohr mit zweifelhafter Erkenntnis: ist den Dingen und der Wahrnehmung noch zu trauen? Fragen zu den Objekten und Installationen von Matthias Schmidt. Basta, Großheidestr. 21, bis 3.2.94 (24.12.-10.01. geschlossen), Di-Mi 17-20, Do 17-21 Uhr

„Warum existiert das Glück?“ Mit solch' poetischen Titeln bezeichnet Luis Villalba seine Malerei, hier eine Musterserie von Ölfarbtupfern auf Seidenpapier. Dazu erinnern blaue, tonige Bilder an die Schwingungen des Meers um seine Heimat Lanzarote. Der spanische Maler, der genau so intensiv Gedichte schreibt, hat die harten Kontraste der konkreten Malerei meditativ besänftigt und fordert in seinen Bildern auf, imaginäre Orte wie die „Stadt der Kanäle“ zu entdecken. art & Office, ABC-Straße 46; Mo-Fr 9-18, Sa 10-13 Uhr; bis 7.1.94

13 Ateliers und 30 Gast-Aussteller von Schmuck, Holz, Glas, Keramik und Möbeln: Freitag bis Sonntag auf der Adventsmesse. Haus für Kunst und Handwerk, Koppel 66

Sonst sitzen sie auf Kirchturmspitzen, lümmeln unsichtbar in Bibliotheken herum und nisten zur Adventszeit in Schaufenstern: die Engel. Über diese Mittler zwischen Himmel und Erde referiert Claudia Schrader morgen, 19 Uhr. Museum für Kunst und Gewerbe

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