: Hungerstreik geht weiter
■ Neue Wache: Bezirk Mitte toleriert illegales Zelt der bosnischen Frauen
Die vier Frauen aus Bosnien, die am Montag vor der Neuen Wache einen Hungerstreik begannen, können nun in einem gestern errichteten Zelt übernachten. Die Nacht zum Dienstag mußten sie dagegen bei Gastfamilien verbringen. Das Hochbauamt des Bezirksamts Mitte hatte zuvor untersagt, ein solches Zelt aufzuschlagen.
„Wir haben eine Zusage von Bürgermeister Gerhard Keil, wir bleiben auf jeden Fall hier neben der Neuen Wache. Nur mit Gewalt kann man uns davon abhalten, die Mahnwache zu beenden“, meinte Tilman Zülch, Vorsitzender der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), die den Hungerstreik unterstützt. Die bosnischen Frauen wollen ihren Hungerstreik bis Weihnachten fortsetzen.
Auf Anfrage der taz teilte das Bezirksamt Mitte mit, daß Bürgermeister Keil der GfbV in der Tat eine Zusage für den Aufbau eines Zeltes gegeben habe. Allerdings beziehe sich dieses Versprechen auf den Bebelplatz, für den auch eine Genehmigung vom Tiefbauamt vorliege. Das Zelt an der Neuen Wache werde man bis zur Beendigung des Hungerstreiks lediglich tolerieren, erklärte eine Sprecherin des Bezirksamts Mitte. Ramiz Suada, eine der hungerstreikenden Frauen, meinte, daß mit dieser Aktion die Solidarität mit den notleidenden Menschen in Bosnien ausgedrückt werden soll. Thomas Nagel
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen