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Kooperation gegen die Natur

■ Naturschutzbund beklagt geplante Senatspolitik und Transrapid-Planungen

Der Naturschutzbund Hamburg (Nabu), mit 7000 Mitgliedern der größte Ökoverband der Hansestadt, zog gestern Bilanz. Auf dem Prüfstand: Die eigenen Aktivitäten und die Umweltpolitik der Hansestadt. Während der Naturschutzbund naturgemäß mit den Eigenleistungen hochzufrieden war, bekamen die Rathaus-PolitikerInnen schlechte Noten.

Scharfe Kritik übte der Verband an der Regierungskooperation zwischen SPD und Statt Partei und ihrem Initiator Henning Voscherau. Der Bürgermeister habe seine „Spielräume nicht genutzt“, „die logische Konsequenz aus dem Wahlergebnis“ zu ziehen und eine rot-grüne Koalition zu installieren. Die nun „geplante Kooperation gegen die Natur“, die auf Flächenzerstörung durch „dinosaurierartige Großprojekte“ a la Hafenerweiterung und Elbtunnelröhre zeige deutlich, daß „der Bürgermeister und sein Kooperationspartner Wegner die dringende Notwendigkeit eines Umdenkens in Hamburg nicht zu sehen scheinen“.

Besonders der geplante Bau der Transrapid-Strecke von Hamburg nach Berlin ist nach Meinung des Naturschutzbundes unter verkehrspolitischen und ökologischen Gesichtspunkten nicht tragbar. Die Trasse bedeute eine zusätzliche erhebliche Lärmbelastung und würde vermutlich eine Zerschneidung des Sachsenwaldes mit sich bringen. Auch bestehe kein Bedarf an einem Verkehrsträger, der erst dann rentabel arbeite, wenn er jährlich 15 Millionen Fahrgäste zischen Berlin und Hamburg transportiere. Derzeit nutzten nur zwei Millionen Menschen die Bundesbahn und die Lufthansa zwischen Berlin und Hamburg. Die für den Bau der Magnetschwebebahn veranschlagten Milliarden sollten daher lieber in die Sanierung der Reichsbahn und die Verbesserung des Nahverkehrs investiert werden.

Seine eigenen Arbeits-Schwerpunkte sieht der Umweltverband auch zukünftig vor allem im Biotop- und Artenschutz. Schon heute betreut der Naturschutzbund 14 der 25 Hamburger Naturschutzgebiete. Um großräumig naturnahe Flächen vor Eingriffen schützen zu können, erwarb der Hamburger Naturschutzbund in den vergangenen Jahren 260 Hektar Land in Lüchow-Dannenberg und weitere 15 Hektar Boden in Hamburg; darunter das Naturschutzgebiet Kirchwerder Wiesen. Damit der Naturschutz künftig rechtlich besser abgesichert ist, fordert der Nabu eine Novellierung des Hamburger Naturschutzgesetzes, verbindliche Pflegepläne für alle Naturschutzgebiete und die Verabschiedung des seit Jahren in Behördenschubladen schmorenden Landschaftsprogramms als Planungsgrundlage für die zukünftige Entwicklung der Hansestadt. Marco Carini

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