Trotzki-Desaster

■ Pressereaktionen auf die deutsch-deutsche Comedy des MDR

Zur Premiere am Dienstag meint die Neue Zeit: „Während ,Motzki‘ noch die Zuschauer wegen provozierender Bekundungen über die ,Zonendödel‘ aus dem Sessel treiben konnte, ist die Ostausgabe ,Trotzki‘ schlicht zum Gähnen.“

Die FAZ: „Dramaturgie, Dialoge und Darsteller – nichts stimmt, nichts ist witzig, nichts intelligent, aber fast alles dumm, langweilig und peinlich. (...) Offensichtlich hat die Mischung aus unverarbeiteter SED/DDR-Vergangenheit, Opportunismus des CDU-lastigen Mitteldeutschen Rundfunks und einer hastig zusammengezimmerten Produktion (Regina Ziegler/West-Berlin) das real existierende Elend nur verdoppelt, nein: unterboten.“

Auch die Sächsische Zeitung setzt zum Verriß an: „Statt grimmig beißender Satire billigstes, läppisches, auf heiter getrimmtes Unterhaltungsserienniveau. (...) Ein Offenbarungseid des MDR (...)“.

Die Mitteldeutsche Zeitung registriert „dürftige und dümmlich- zotige Dialoge“ und prognostiziert „erheblichen Zuschauerschwund“.

Der Tagesspiegel findet, daß Hauptdarsteller Heinz Rennhack „keine Gelegenheit bekam, sein komödiantisches Talent zu zeigen“.

Die Berliner Zeitung geht da weiter: „Selten erklimmen die Wortwechsel ein Niveau überhalb der Gürtellinie (...) Die Schauspieler sind allesamt so grottenschlecht, daß selbst Knattermime Mike Krüger sie an die Wand spielte.“

Auch die Berliner Morgenpost kann den „Trotzkis“ nicht abgewinnen: „altbackene Klischees und abgestandene Witzchen (...) Gebt uns Alfred Tetzlaff wieder. Denn der war nicht nur komisch, er traf auch wie sein Nachfolger Motzki den Nerv der Nation.“