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PKK-Chef Öcalan angeblich in Syrien verhaftet

■ PKK und türkische Regierung dementieren

Ankara (dpa/taz) – Abdullah Öcalan, Chef der Kurdischen Arbeiter und Bauernpartei (PKK), sei in Syrien festgenommen worden und soll womöglich in die Türkei ausgeliefert werden. Mit dieser Meldung überraschten gestern drei türkische Zeitungen die Öffentlichkeit. Sie berufen sich auf nicht genannte türkische Offizielle. Günaydin, ein besseres Boulevardblatt, wußte sogar Details. So soll die Verhaftung des PKK-Chefs vom syrischen Präsidenten Assad selbst angeordnet worden sein. „Alles Lüge“, sagte dagegen der Sprecher des militärischen Flügels der PKK, Kani Yilmaz (ERNK). Auch der türkische Außenminister Hikmet Cetin behauptet, er habe keine Hinweise auf eine Inhaftierung Öcalans. Also alles eine „Ente“? Tatsächlich setzt die Türkei das syrische Regime schon lange massiv unter Druck, endlich gegen die kurdische Guerilla einzuschreiten. Seit der Atatürk-Staudamm im Südosten des Landes fertig ist, hat Ankara auch ein Druckmittel: Es kann das Wasser des Euphrat, lebenswichtig für Syrien, nach Belieben drosseln. Seitdem auch US-Außenminister Warren Christopher in Damaskus Stimmung gegen die PKK gemacht hatte, gilt die Partei in Syrien als verboten. In Damaskus wurde beteuert, man habe mehrere PKK-Mitglieder festgenommen und der Partei verboten, von Syrien aus gegen die Türkei aktiv zu werden. JG

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