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Hausverbot für Dirksen

■ Hafenstraße: Mietzahlung eingestellt

Ein Schutthaufen vor der Bernhard-Nocht-Straße 22 ließ bei Hafenrand- GmbH-Boß Wolfgang Dirksen die Alarmglocken läuten: Da könnte womöglich gebaut werden. Prompt meldete sich der Räumungsapostel bei den HafensträßlerInnen zur Visite an. Doch in letzter Minute entschied er sich anders. Denn, so seine Befürchtung: „Die wollen mich ja nicht reinlassen.“

Nach den letzten verlorenen Räumungsprozessen ist für die Hafenrandbewohner das Maß voll. Eine Sprecherin: „Wir akzeptieren nicht jemanden als unseren Vermieter, dessen erklärtes Ziel es ist, uns zu räumen.“ Dirksen habe noch nie etwas an den Häusern machen lassen, alle Instandsetzungen seien von den BewohnerInnen selbst ausgeführt und finanziert worden. „Und nicht zuletzt haben wir Monat für Monat einen Haufen Geld – nämlich 13.000 Mark – zur Hafenrand GmbH geschleppt. Insgesamt haben wir 132.000 Mark Miete an Dirksen gezahlt.“ „Wir bezahlen, obwohl wir wissen, daß davon nicht eine Mark in die Häuser zurückfließt.“

Damit ist jetzt Schluß: Sämtliche Mietzahlungen wurden eingestellt, Dirksen erhielt für alle Häuser Hausverbot. Der Hafenrand-GmbH-Chef zur taz: „Ich habe keine rechtlichen Zwangsmittel reinzukommen.“ Das Verhalten der Bewohner sei hinsichtlich der Bürgerschaftsabstimmung über eine Räumung allerdings unklug.

Doch die Hafensträßler setzen nicht auf die Bürgerschaft, sondern auf die Solidarität der HamburgerInnen, um eine Übernahme der Häuser durch die Genossenschaft Hafenstraße zu erreichen.

kva

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