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Überlebenskampf bei Dasa

■ Erfolg für Werk in Lemwerder

München/Oldenburg (dpa/ AFP) – Im Kampf gegen die geplante Schließung des Wartungswerks Lemwerder der Deutschen Aerospace Airbus GmbH (Dasa) hat der Betriebsrat vor dem Landesarbeitsgericht Oldenburg einen Teilerfolg erzielt. Für acht Monate haben die 1.270 Flugzeugbauer weiter Arbeit. Der Dasa-Vorstand sagte zu, daß zunächst weiter in Lemwerder zivile und militärische Flugzeuge, wie Transall-Maschinen, gewartet werden.

Langfristig will die Dasa die Wartung anderen Werken übertragen. Dagegen wehrt sich der Betriebsrat, der darauf verweist, daß in Lemwerder schwarze Zahlen geschrieben werden. Viel hänge jetzt einem Betriebsratssprecher zufolge von den Gesprächen zwischen der niedersächsischen Regierung und der Dasa über ein Hilfskonzept der Regierung ab. Das Konzept sieht vor, das Werk Lemwerder aus dem Dasa-Konzern herauszulösen. Niedersachsen sei bereit, die Funktion eines Gesellschafters zu übernehmen.

Das ebenfalls von der Schließung bedrohte Airbus-Werk München der Deutschen Aerospace (Dasa) soll nach einem gestern vorgestellten Überlebenskonzept des Betriebsrates durch einen drastischen Personalabbau gerettet werden. Um die geplante Schließung abzuwenden, würde die Arbeitnehmervertretung einen Stellenabbau um rund die Hälfte auf 610 der noch 1.270 Beschäftigten akzeptieren, sagte Betriebsratsvorsitzender Horst Kowalczyk. Das Werk könne neben Stade (bei Hamburg) eines der Kunststoffertigungszentren für Flugzeuge des Dasa-Konzerns werden. Insgesamt will die Dasa bis 1996 neun Werke stillegen oder verkaufen und 16.000 der gut 80.000 Stellen abbauen.

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