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Wer denn nun?

■ Claus Jäger zur Kammerphilharmonie

Gestern berichtete die taz über die nicht ganz unumstrittene Entscheidung des Wirtschaftssenators Jäger, die Kammerphilharmonie im Ernst-Waldau-Theater unterzubringen, obwohl der nötige Umbau dort ziemlich ins Geld gehen dürfte und ein viel günstigeres Mietangebot von der Galerie Rabus vorliegt. Wenig später rief ein wutentbrannter Jäger an, um seine Stellungnahme nachzureichen, und man kann nicht sagen, daß die Verhältnisse nun klarer wären. Besonders verärgert zeigte Jäger sich über die Äußerung der Kulturbehörde, sie sei hier nicht zuständig. Der Staatsrat Schwandner war mit den Worten zitiert worden: „Der Wirtschaftssenator zahlt!“ Jäger: „Es ist doch nur peinlich, wenn diese Leute das, worum sie mich gebeten haben, mir jetzt in die Schuhe schieben!“ Vielmehr sei die Kultursenatorin selber an ihn herangetreten mit dem Problem, daß die Sanierung des Theaters die Kräfte ihres Ressorts übersteige, und ob man nicht einen Deal machen könne, wenn man das Orchester mit hereinnähme.

„Auch die Kammerphilharmonie selber hat sich für das Theater entschieden“, sagte Jäger. „Da ist es doch nicht meine Aufgabe, etwas anderes durchzusetzen.“ Allerdings hatte Jörg Assmann vom Vorstand des Orchesters der taz wiederum erklärt, man habe mehrheitlich die Galerie Rabus favorisiert, sei aber, wenn es politisch gewünscht werde, auch gerne bereit, ins Theater zu ziehen. Nur laufe die Koexistenz mit dem plattdeutschen Theater eben, anders als im Falle der seelenverwandten Galerie Rabus, auf ein wohlwollendes „Nebeneinander“ hinaus. Damit gibt es so viele Versionen wie Beteiligte, und Eingeweihte bezweifeln schon, daß es damit sein Bewenden hat. schak

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