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Kein Haus für Gelumpe -betr.: "Single-Wohnungen her", taz vom 11.12.93

Betr.: „Single-Wohnungen her“, 11.12.93

Wir waren sehr erstaunt darüber, daß ohne unser Wissen über uns berichtet wurde - und dann natürlich auch noch falsch.

Wir sind kein „Modellvorhaben“, sondern ganz normal eins von vier Wohnprojekten, zusammengeschlossen in einer Wohnungsgenossenschaft.

Wir haben uns bewußt dafür entschieden, in unserer Hausgemeinschaft ausschließlich mit Frauen und Kindern zu leben.

Seit ca. fünf Jahren besteht unser Verein. Und seit der Zeit bemühen wir uns um entsprechenden Wohnraum. Wir bauen kein „Heim für Singles“, Yuppies und ähnliches Gelumpe, das uns ohnehin schon den Wohnraum in Ottensen klaut. Das Haus wird auch nicht „eigens für“ uns gebaut (SCHÖN WÄR'S GEWESEN) sondern eigens von uns geplant und in ausgezeichneter Zusammenarbeit mit unserer Architektin durchgeführt.

Daß Wohnungen doch immerhin schon in einem Jahr bezugsfertig sein sollen, ist ausschließlich unserem Durchhaltevermögen und unseren ständigen Auseinandersetzungen mit den zuständigen Behörden zu verdanken.

In diesem Zusammenhang sind wir in freudiger Erwarung auf die in den Artikeln erwähnten Zuschüsse seitens der Baubehörde.

Die Buchführung der Baubehörde möge doch bitte einmal prüfen, wohin die Zuschüsse denn nun seit den achtziger Jahren überwiesen wurden. Es kann sich hier ja eigentlich nur um einen Irrtum handeln. Hier nun unsere aktuelle Bankverbindung: 3257/239545 HASPA 20050550. Um nochmal klarzumachen, wie schwierig der tatsächliche Weg der Finanzierung eines solchen Projektes ist, hier eine kurze Erklärung:

Realisiert wird das Bauvorhaben durch Kredite der Wohnungsbaukreditanstalt, rückzuzahlen von uns über die monatliche Miete. Wie im sozialen Wohnungsbau üblich, subventioniert die Hansestadt Hamburg auch uns. Wir mußten 15 Prozent der gesamten Bausumme als Eigenanteil aufbringen.

Hausgemeinschaft

„Frauen leben zusammen“

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