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Nordkorea: Atompoker

■ „Begrenzte Inspektionen“ angeboten

Tokio/Seoul (AFP/AP/taz) – Sieg der Diplomatie oder nur ein neuer Schachzug eines unberechenbaren Regimes? Nordkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap hat gestern unter Berufung auf das Außenministerium in Pjöngjang gemeldet, es habe begrenzten Inspektionen seiner Atomanlagen zugestimmt. Die USA hätten im Gegenzug ihre Bereitschaft angekündigt, nicht an gemeinsamen Militärübungen mit Südkorea festzuhalten. Der uneingeschränkte Zugang für die Inspektoren der Wiener Atombehörde müsse jedoch noch besprochen werden.

Am Mittwoch hatte ein hoher Vertreter des US-Außenministeriums, Tom Hubbard, im Keller des UNO-Gebäudes mit dem UNO- Vertreter Nordkoreas, Ho Jong, verhandelt. Am gleichen Abend traf die pakistanische Premierministerin Benazir Bhutto in Pjöngjang Präsident Kim Il Sung zum Dinner. Benazir Bhutto habe erklärt, der Atomwaffensperrvertrag dürfe nicht „mißbraucht“ werden, um Staaten von ihrem Recht auf eine Entwicklung der Atomtechnologie zu friedlichen Zwecken abzuhalten. Bhutto war kurzfristig nach Pjöngjang gefahren, um dort im Streit um die nordkoreanische Atompolitik zu vermitteln. Auch Pakistan hat die internationale Gemeinschaft wegen seines militärischen Atomprogrammes verärgert, die USA haben deshalb ihre Militär- und Wirtschaftshilfe ausgesetzt. Die USA haben Nordkorea mehrfach mit Sanktionen durch den Weltsicherheitsrat gedroht. Dagegen hat sich allerdings die Regierung Chinas ausgesprochen; auch Tokio und UN-Generalsekretär Butros- Ghali, der in der vergangenen Woche in Nordkorea war, plädieren für diplomatische Überredung. li

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