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Notgroschen der Stasi

■ Spionagechef wieder auf freiem Fuß

Der letzte DDR-Spionagechef, Werner Großmann, ist nach fünf Wochen Beugehaft vom Berliner Landgericht freigelassen worden. Der 64jährige Nachfolger von Markus Wolf hatte gestern im Prozeß gegen einen früheren Stasi- Abteilungsleiter sein Schweigen gebrochen. Großmann war Ende November in Beugehaft genommen worden, weil er in dem Prozeß keine Angaben machen wollte. Ein Aussageverweigerungsrecht hatte das Gericht nicht anerkannt. Der angeklagte 57jährige Ex- Oberst muß sich für die Veruntreuung einer sogenannten schwarzen Kasse der Stasi verantworten, die zuletzt 400.000 West- Mark enthalten hatte. Großmann bestätigte vor der 20. Großen Strafkammer, daß der Angeklagte ihn 1990 über den Verbleib der Gelder unterrichtet hatte. Der damalige Abteilungsleiter habe die Gesamtsumme einem anderen Stasi-Mitarbeiter anvertraut und nur einen Teilbetrag zurückerhalten. Großmann hatte nach eigenen Angaben Mitte der achtziger Jahre über seine Amtsübernahme von den Notgroschen der Stasi erfahren. Dieses „Operativgeld“ habe er als Reserve betrachtet. dpa

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