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Die Tücke des Systems

■ Tennis: Hopman-Cup in Australien

Perth (dpa) – Der außer Rand und Band geratene elektronische Linienrichter sorgte am Montag beim Hopman-Cup in Perth für Aufregung. Beim 3:0-Sieg von Gastgeber Australien gegen Frankreich im Viertelfinale mußte das System zeitweise aus dem Verkehr gezogen und durch menschliche Linienrichter ersetzt werden, weil es durch heftige Pfeiftöne zum falschen Zeitpunkt ins Spiel eingriff.

Beim 7:5, 6:4-Sieg von Wally Masur gegen Cedric Pioline gab das System gleich viermal während der Ballwechsel Pfeiftöne von sich, obwohl der Ball deutlich sichtbar im Spielfeld gelandet war. Die Punkte mußten wiederholt werden, das abschließende Mixed wurde dann wieder von Menschen kontrolliert. Masur beschwerte sich bitter über das Versagen des magischen Auges: „Wie oft muß es zur falschen Zeit pfeifen, bevor es aus dem Verkehr gezogen wird“, fragte er in die Runde, „das System hat unser Match wirklich gestört. Wenn es so weitergegangen wäre, wäre es absurd gewesen.“ Masur gewann allerdings trotzdem gegen Pioline, dem er im Halbfinale der US Open im vergangenen Jahr unterlegen war.

Damit stand der australische Sieg bereits nach den Einzeln fest. Nicole Provis hatte zuvor nach einem 2:5-Rückstand im zweiten Satz noch 4:6, 7:6 (7:4), 6:2 über Nathalie Tauziat gewonnen. Das bedeutungslose gemischte Doppel ging in einem „langen Satz“ 8:4 an die Australier, die am Mittwoch im Halbfinale auf den Sieger der Partie zwischen der Schweiz und der Tschechischen Republik treffen. Das deutsche Duo Anke Huber/ Bernd Karbacher tritt am Dienstag im Viertelfinale gegen die USA an.

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