: Düpierter Amerikaner
■ Beim Hopman-Cup setzte sich das deutsche Duo Huber / Karbacher überraschend klar gegen die USA durch
Perth/Brisbane (dpa/taz) – Anke Huber und Bernd Karbacher haben beim Hopman-Cup in Perth überraschend das Halbfinale erreicht. Die Titelverteidiger der inoffiziellen Mixed-Weltmeisterschaften – im letzten Jahr hatten Michael Stich und Steffi Graf den Cup gewonnen – standen gestern gegen die USA überraschend schon nach den Auftakteinzeln als Sieger fest.
Zunächst gewann die Heidelbergerin Anke Huber gegen Mary Joe Fernandez mit 6:2, 7:6 (7:4); anschließend deklassierte der Münchner Bernd Karbacher den ehemaligen Weltranglisten-Ersten Ivan Lendl bei dessen erstem patriotischen Einsatz als US-Bürger sensationell mit 6:3, 6:1. Das in einem langen Satz entschiedene Mixed gewann dann zur Abwechslung das amerikanisch-dominikanisch-tschechoslowakische Pärchen Fernandez/Lendl mit 8:5.
In der Vorschlußrunde trifft Deutschland am Donnerstag auf Österreich. Das zweite Halbfinale bestreitet die Tschechische Republik gegen Australien. Jana Novotna und Petr Korda setzten sich gegen Manuela Malejewa-Fragnière und Jakob Hlasek durch, die Australier Wally Masur und Nicole Provis hatten am Tag zuvor Frankreich mit Cedric Pioline und Nathalie Tauziat bezwungen. Aufgeklärt ist inzwischen der mysteriöse Fall des quietschenden elektronischen Linienrichters. Die Mißtöne während diverser Ballwechsel beim Match Hlasek – Pioline waren durch Magnesiumteilchen in Piolines Racket hervorgerufen worden.
Wesentlich hitziger als in Perth ging es derweil in Brisbane zu. Bei Temperaturen von 55 Grad Celsius auf dem Tennisplatz gab es weitere Ausfälle: Stephanie Rottier (Niederlande) mußte in der zweiten Runde gegen die Japanerin Rika Haraki beim Stand von 6:1, 4:6, 1:0 wie auch sechs Ballmädchen wegen völliger Erschöpfung aufgeben. Am Tag zuvor war Barbara Schett (Österreich) ein Opfer der Hitze geworden.
„Es ist ein Irrsinn, bei diesen Temperaturen zu spielen. Ich weiß nicht, ob wir unter diesen Bedingungen überhaupt antreten sollten“, sagte die an Nummer eins gesetzte Magdalena Malejewa (Bulgarien). Lindsay Davenport (USA) konnte den hohen Temperaturen jedoch auch Gutes abringen: „Es ist das heißeste Turnier der Welt. Wenn man das aushält, kann man überall spielen.“ Unbeeindruckt von der Hitze schaffte die 24jährige Münchnerin Sabine Hack durch ein 6:3, 6:2 über Silvia Farina (Italien) als erste deutsche Spielerin den Einzug ins Achtelfinale.
Brisbane, 2. Runde: Magdalena Malejewa (Bulgarien) - Audra Keller (USA) 6:4, 6:3; Sabine Hack (München) - Silvia Farina (Italien) 6:3, 6:2; Lindsay Davenport (USA) - Lea Ghirardi (Frankreich) 6:0, 6:3; Rachel McQuillan (Australien) - Julie Halard (Frankreich) 6:3, 6:2; Rika Haraki (Japan) - Stephanie Rottier (Niederlande) 1:6, 6:4, 0:1 Aufgabe Rottier
Doha, 1. Runde: Jacco Eltingh (Niederlande) - Marc-Kevin Goellner (Neuss) 6:3, 7:6 (7:3); Michael Stich (Elmshorn) - Stephane Simian (Frankreich) 6:2, 6:1; Gilbert Schaller (Österreich) - Lars Rehmann (Leverkusen) 7:6 (7:4), 6:1; Stefan Edberg (Schweden) - Gary Muller (Südafrika) 6:1, 6:4; Anders Jarryd (Schweden) - Henrik Holm (Schweden) 6:4, 7:5, Ronald Agenor (Haiti) - Jordi Burillo (Spanien) 6:2, 6:4
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