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Musikgedudel läßt sie kalt

Hamburg (AP/taz) – Jugendliche werden aggressiv, wenn sie in der Freizeit nicht in Ruhe gelassen werden. Das ergab eine Repräsentativumfrage des Hamburger BAT Freizeit-Forschungsinstituts unter 2.600 Personen ab 14 Jahren über Streßsituationen in der Freizeit. Lediglich die Dauerberieselung mit Musik ist für sie kaum Anlaß zu Aufregung und Ärger. Nur magere sechs Prozent der Walkman- Generation nannten Musikgedudel rund um die Uhr stressig. Nach der Umfrage gerät gut jeder zweite Jugendliche in Wut, wenn er in seiner Freizeit „von anderen gestört wird“. Fast genauso viele ärgern sich, wenn sie „auf andere Rücksicht nehmen“ müssen. Soziale Verpflichtungen lösen bei ihnen sofort Streßsymptome aus. Jeden siebten Jugendlichen (16 Prozent) macht dauerndes Fernsehen aggressiv. Grundsätzlich läßt die Umfrage nach Angaben des Instituts den Schluß zu: Die junge Generation wehrt sich gegen die ständige Reizüberflutung auf ihre eigene Weise. Sie resigniert nicht und wird auch nicht apathisch. Sie reagiert vielmehr ihre innere Unruhe einfach ab: „Sie nerven die eigene Familie, reagieren sich beim Jogging und Fußball ab oder suchen bewußt Streit mit anderen.“

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