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„Rache für Rosa und Karl“

■ Autonome versenken Büste von Friedrich Ebert im Landwehrkanal

Die Büste des früheren Reichskanzlers und SPD-Politikers Friedrich Ebert wurde in der Nacht zum vergangenen Freitag im Landwehrkanal versenkt. Dies geht aus einem Schreiben hervor, in dem sich „autonome Gruppen“ zu der Aktion bekennen. Demnach wurde „die Büste des obersten Konterrevolutionärs (...) vom Bossesportplatz in Tempelhof geklaut“ und in den Landwehrkanal verfrachtet. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

Luxemburg und Liebknecht waren am 15. Januar 1919 von Freikorpstruppen ermordet und Rosa Luxemburgs Leiche in den Landwehrkanal geworfen worden. Daß die Führung der Mehrheits-SPD an der Ermordung der beiden KPD-Begründer nicht unbeteiligt war, kann inzwischen als gesichert gelten. So heißt es in den Memoiren des damaligen Organisators der Aktion, Waldemar Pabst, daß zwischen ihm und dem Befehlshaber der Reichswehr, dem Sozialdemokraten Gustav Noske, kein Zweifel darüber bestand, daß die Ermordung durchgeführt werden mußte. Bereits vor der Novemberrevolution hatte sich Ebert mit Reichswehr-General Groener darüber verständigt, mit allen militärischen Mitteln die Ordnung wiederherzustellen. Uwe Rada

Siehe Bericht Seite 24

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