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Öffentlich angekettet

■ Totalverweigerer stellte sich freiwillig

Ein 27jähriger Totalverweigerer hat sich gestern vormittag an der Eingangstür des Pressebüros der Bundeswehr auf dem Alexanderplatz angekettet. Nach einer Stunde wurde er von der Polizei festgenommen.

In einer Pressemitteilung erklärte der Totalverweigerer Dietrich St., er sei am 3. Januar 1994 zur Ableistung des Kriegsdienstes in das Marinesicherungsbataillon nach Rostock einberufen worden und seitdem fahnenflüchtig gewesen. Er habe jedoch keine Lust, sich weiter von Polizei und Feldjägern jagen zu lassen und darum gestern freiwillig gestellt. Die Ankettungsaktion bezeichnete er als „symbolische Schließung des Berliner Propagandabüros der bundesdeutschen Militärs“. Nach Angaben von Oberstleutnant Wolfgang Doberig erwägt die Bundeswehrpressestelle, gegen Dietrich St. Strafantrag wegen Hausfriedensbruch zu erstatten. Immerhin habe er den Zugang zu dem Büro eine knappe Stunde lang blockiert. Die Polizei übergab Dietrich St. den Feldjägern.

Inzwischen sitzt der 27jährige vermutlich im Bundeswehr-Arrest. Nach Angaben seiner Freunde wird er aber nicht klein beigeben und deshalb wegen Fahnenflucht vor Gericht gestellt werden. Für den Fall, daß er nach Rostock gebracht wird, kündigten sie für kommenden Samstag vor dem dortigen Marinesicherungsbataillon eine Kundgebung an. plu

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