piwik no script img

Kunst für Bosnien

■ Benefizausstellung im Cafe Grün

Die Weserburg für eine Handvoll Kleingeld – wenn auch nur in Miniaturausgabe: Die Aktion „Kunst für Kohle“ macht's möglich, in deren Rahmen ab heute abend Kunststücke von rund 100 Bremer Künstlerinnen und Künstlern feilgeboten werden – darunter eben auch die kleine Weserburg aus Vollmilchschokolade von Rainer Krause. Das alles auch noch für einen guten Zweck: Was ab heute abend bis zum Sonntag im Cafe Grün verkauft wird, geht komplett auf das Konto des Kommittees „Brücke der Hoffnung“ zugunsten der notleidenden bosnischen Bevölkerung. Gerade, weil eigentlich niemand mehr was vom Elend in Bosnien hören will, weil „man am liebsten den Fernseher abschalten möchte“, ergriffen die Künstler Will Gmehling und Wulf Sternebeck die Initiative. „Aus diesem Gefühl der Lähmung heraus, daß man gar nichts machen kann“, fragten sie befreundete Künstler, ob sie nicht was für die Bosnienhilfe übrig hätten – Kunst zum Beispiel. Das sprach sich rum. Rund 100 Künstler schlossen sich an, stifteten Gemälde, Objekte, Fotografien, Grafiken; der umtriebige Willy Lemke gab einen rundum signierten Werder-Fußball drauf. Heute um Mitternacht wird das gute Stück von Auktionator Max Schmalz versteigert. Der Rest soll zu ermäßigten Preisen an den Kunstfreund kommen. Bei Beträgen zwischen 60 und 350 Mark („das können sich Eure Leser doch leisten“) hoffen die Veranstalter „mehr als die Hälfte“ der Kunst zu Kohle zu machen. In Pakete a 50 Mark geschnürt, soll die Hilfe schnellstmöglich in Richtung Bosnien gehen. Die ewige Frage, ob alles auch ankommt, könne natürlich niemand beantworten, sagt Will Gmehling. „Aber wenn nur ein Kind davon eine Nacht überlebt, hat sich die Aktion gelohnt.“ Um 19 Uhr wird die Benefizausstellung eröffnet und läuft bis Sonntag, 24 Uhr. tom

tom

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen