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"Endlösung"? -betr.: Mahnwache zu Bosnien-Herzegowina", taz vom 19.1.94

Betr.: Mahnwache zu Bosnien-Herzgowina, 19.1. 94

Sehr geehrte Damen und Herren,

(...) Nachdenklich stimmte uns, daß an der Mahnwache nur Mitglieder, befreundete und sonstige einzelne Menschen teilnahmen, dagegen kein einziger Multiplikator von ca. 30 Vereinigungen, Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Schulen usw., die eine Woche zuvor unsere Einladung erhalten hatten.

Dabei stellen sich uns folgende Fragen:

Kann es jetzt noch - nach erneut gescheiterten Friedensverhandlungen - eine Alternative zu gezielten militärischen Schlägen geben - ggf. auch mit deutschen (friedensschaffenden) Bodentruppen? Soll die „Endlösung der Bosnienfrage“ abgewartet werden, der auch wieder Juden zum Opfer fallen? Hat nicht auch der Militäreinsatz von außen NS-Deutschland 1945 erst in die Knie gezwungen? (...) Was helfen Spenden, wenn sie ihre notleidenden Empfänger demnächst überhaupt nicht mehr erreichen?

Dennoch möchten wir vorerst zu weiteren Spenden aufrufen (Stichwort „Bosnien“, Postgiro HH 62 48-205) und bitten um genaue Adressenangabe, da Steuerbescheinigungen zugeschickt werden. Denn: Wer gar nichts tut, macht sich erst recht schuldig.

Mit freundlichen Grüßen

Deutsch-Jüdische Gesellschaft

Hamburg e.V.

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