: Ein Amt soll sich für Papageien engagieren
■ Naturschutzamt plant Arbeit
Bonn (dpa) – Mit mehr Aufklärung der Öffentlichkeit und strenger Kontrolle will das neue Bundesamt für Naturschutz in Bonn den illegalen Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten bekämpfen. Dies kündigte der frischgebackene Leiter des neuen Amtes, Martin Uppenbrink, an.
Umweltminister Klaus Töpfer sagte, es gehe darum, die nicht genehmigte Einfuhr solcher gefährdeter Arten möglichst zu unterbinden und den Markt „auszutrocknen“. Dies soll auch durch eine stärkere Förderung von Nachzüchtungen, insbesondere in den Ursprungsländern, geschehen. Laut Uppenbrink werden jährlich allein bis zu 25.000 Papageien eingeführt, von denen ein Teil geschützt sei. In den Jahren 1991 und 1992 sollen etwa 41.000 dieser Exoten illegal in die Bundesrepublik gebracht worden sein.
Neben dieser Aufgabe der Überwachung der Bestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommens stehen eigene Forschungsarbeiten mit wissenschaftlicher Beratung der Bundesregierung im Vordergrund des Aufgabenprogramms des Bundesamtes. Bisher wurden diese Bereiche von drei verschiedenen Behörden verwaltet.
Uppenbrink, der bereits beim Aufbau des Berliner Umweltbundesamtes entscheidend mitwirkte, kündigte die Vorlage einer ersten gesamtdeutschen „Roten Liste“ gefährdeter Tier- und Pflanzenarten an. Sie werde ergänzt durch eine Übersicht gefährdeter Biotope. An diesen Arbeiten sind über 400 Experten beteiligt.
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