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Terra – eine Bilanz

■ Die Umweltmesse ist im Aufwind

Erstaunlich, was die VeranstalterInnen vom Öko-Team zur terra '94 auf die Beine gestellt hatten: Trotz wiederum geringen Budgets wurde den etwa 15.000 Besuchern eine Veranstaltung präsentiert, die anscheinend nur positive Eindrücke hinterließ.

Auf rund zwei Dutzend Vorträgen wurde versucht, den VerbraucherInnen mehr Informationen über ökologische Produkte und Umweltprobleme an die Hand zu geben. Die Modenshow von „mobile“ aus Köln war so dynamisch in Szene gesetzt, daß die mit teilweise über 1.000 Zuschauern besetzte Glashalle „aus dem Häuschen“ war. Eine Podiumsdiskussion zum Schwerpunktthema Naturtextilien rundete das Begleitprogramm ab.

Immer mehr NormalverbraucherInnen würden Messen dieser Art nutzen, um praktische Tips für ihren Alltag zu bekommen, meint Monika Richter von der Verbraucher-Initiative. Hilfestellungen in Form einer einheitlichen Gesetzgebung über chemische Belastungen von Textilien beispielsweise seien auch in nächster Zukunft nicht zu erwarten, daher würden sich die BürgerInnen nun verstärkt selbst informieren wollen. „Es kommen zunehmend mehr Menschen, die endlich mal wissen wollen, was in ihren Schlußverkaufs- Klamotten für Chemie 'drin ist“, faßt sie ihre Erfahrungen auf der terra zusammen. Der Aussteller Ralph Reinschmidt gibt dagegen zu bedenken, daß das höhere Preisniveau für Naturprodukte nicht von allen akzeptiert werde: „Manche Menschen werden in ihrem Leben niemals mehr als 40 DM für ein Hemd ausgeben“.

Bei den VeranstalterInnen macht man sich nun Gedanken für das nächste Jahr: Manche Aussteller waren vom Andrang überrascht und vor Messeschluß „ausverkauft“. Sie wollen im nächsten Jahr mehr Ausstellungsfläche buchen. Andere Firmen, die der terra-Resonanz im Vorfeld nicht getraut hatten, wollen nun zur terra im März '95 kommen. Ob die Räumlichkeiten im Congress Centrum dann noch ausreichen, erscheint fraglich. Aber mit diesem Problem können die Veranstalter gut leben.

Ralf Bode

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