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Wenig Geld für die Schülerfahrten

■ Senat kürzt kulturelle Sondermittel

Für Schülerfahrten in fremde Kulturen wird es in diesem Jahr weniger Geld geben. 1993 stellte der Senat für die Unterstützung solcher Reisen 1,8 Millionen Mark aus dem Programm „Jugend mit Zukunft“ zur Verfügung. In diesem Jahr soll es nur noch eine Million sein. „Die Mittel sind im letzten Jahr nicht vollständig ausgeschöpft worden, daher rechnen wir mit einem geringeren Bedarf“, begründet dies Andreas Moegelin, Sprecher der Schulverwaltung. Ausgeben sollten das Geld die Bezirke, unter denen die 1,8 Millionen nach einem Schülerschlüssel aufgeteilt worden waren. Die verbrauchten allerdings nur 1,38 Millionen. Vor allem die Bezirke im Ostteil der Stadt schöpften ihre Kontingente nicht aus. „Die Vorbereitung einer Reise, in der die Schüler wirklich fremde Kulturen kennenlernen, ist langwierig“, sagt Hohenschönhausens Volksbildungsstadtrat Rainer Gieseke (SPD). Die vier Schülerfahrten, die der Bezirk unterstützt habe, hätten die Kontakte zu den besuchten Schulen in Frankreich, Ungarn, Dänemark und der Tschechischen Republik bereits ein Jahr vorher geknüpft. Partnerschaften, wie im Westen häufig, gab es dort vorher nicht. Erst im letzten Jahr hätten auch andere Schulen begonnen, Kontakte ins Ausland aufzubauen. Mittlerweile liegen ihm so viele Anträge vor, daß er jetzt schon das Geld für dieses Jahr ausgeben könnte. Doch für das letzte Haushaltsjahr war es zu spät. Die 420.000 Mark, die die Bezirke im letzten Jahr übrigbehielten, können sie in diesem Jahr nicht mehr ausgeben. „Die hat der Senat im letzten Jahr eingespart, sie fließen jetzt zurück in die allgemeine Haushaltskasse“, sagt Moegelin. Für welche Löcher sie dort verwendet würden, weiß er nicht. „Ich nehme an, da werden Schülerwerkstätten und andere Projekte unterstützt.“

Statt dessen hätte man das Geld auch im letzten Jahr noch den Bezirken zukommen lassen können, die ihr Budget schon erschöpft hatten, sagt der Neuköllner Volksbildungsstadtrat Wolfgang Schimmang (SPD). Corinna Raupach

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