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Metall-Arbeitgeber machen „Zicken“ Verhandlungen in NRW gescheitert

■ Frostige Atmosphäre herrschte bei den entscheidenden Tarifgesprächen in Metall- und Elektroindustrie

Berlin (taz) – Die Tarifgespräche in der Metall- und Elektroindustrie sind gestern an den unvereinbaren Positionen der Arbeitgeber und der IG Metall gescheitert. Vertreter beider Seiten waren in Köln angetreten, um eine richtungweisende Lösung für den Tarifkonflikt zu finden. Diese sollte vorerst nur für die etwa 900.000 Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen gelten, später aber von den anderen westdeutschen Tarifbezirken übernommen werden.

Nach diesem Scheitern der Kölner Runde ist nach Einschätzung einer IG-Metall-Sprecherin ein Streik kaum noch abzuwenden. Der Termin für eine Urabstimmung steht bereits fest, verkündete der bayerische IG-Metall-Chef Neugebauer.

Der Verhandlungsführer der IG Metall, der Wuppertaler Bezirksleiter Norbert Wrobel, warf den Arbeitgebern Bewegungslosigkeit vor. Die Gespräche haben in „frostiger Atmosphäre“ begonnen, so Wrobel. Auch der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Hans- Friedel Schuhe, sagte, der Weg zur Einigung sei noch weit. Bereits nach einer Stunde haben die Gesprächspartner die Tarifrunde unterbrochen und sich auf den Nachmittag vertagt.

Verhandlungsgegenstand waren unter anderem flexible Arbeitszeiten. Während die Arbeitgeber dafür plädieren, in Einzelfällen auf eine 40-Stunden-Woche zurückzukommen, drängt die Gewerkschaft auf die vorzeitige Einführung der 35-Stunden-Woche. Darüber hinaus bezeichnete IG- Metall-Vertreter Wrobel Beschäftigungssicherung als das „A und O dieser Runde“. Im Gegenzug könne die Gewerkschaft Abstriche bei den Lohnforderungen von 5,5 Prozent machen. Die Arbeitgeber wollen eine Nullrunde dei den Einkommen durchsetzen sowie ihre Personalkosten, unter anderem durch Streichung des Urlaubsgeldes, um zehn Prozent senken.

Während der Kölner Runde gingen die Warnstreiks in der Metall- und Elektrobranche weiter, an denen sich bereits in der vergangenen Woche über 600.000 ArbeitnehmerInnen beteiligt hatten. Etwa 10.000 MetallerInnen aus 37 Betrieben legten gestern die Arbeit nieder.

Der bayerische IG-Metall-Chef Werner Neugebauer erklärte, daß seine Gewerkschaft bereits die Urabstimmung vorbereitet habe. Bei einem endgültigen Scheitern der Verhandlungen stimmen die Gewerkschaftsmitglieder demnach zwischen dem 22. und 24. Februar über einen Streik ab. Sollte es noch zu einer Verhandlungslösung kommen, sei fraglich, ob diese auch für Bayern gelten könne, sagte Neugebauer weiter. Der Grund: Die Arbeitgeber im Freistaat haben schon immer „Zicken gemacht“. si

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