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■ Klemann contra NagelEnge Spielräume

Es grenzt an bittere Ironie, daß ausgerechnet Sportsenator Jürgen Klemann und der Präsident des Landessportbundes, Manne von Richthofen, sich die eigenen Spielräume einengen. Angesichts des Defizits in der Haushaltskasse, so die beiden Berliner Obersportler, dürften nur noch Teile der einst olympisch geplanten „Sofortbaumaßnahmen“ realisiert werden. Eine halbe Schwimmhalle hier, eine halbe Judohalle dort. Die Grube zum Velodrom darf noch ausgehoben werden. Aber dafür geht es der verabredeten Modernisierung des Poststadions ganz an den Kragen. Runde 200 Millionen Mark könnten durch die Verkleinerungsaktionen gespart werden, tricksen die Rechtsaußen in vorauseilendem Gehorsam.

Klemanns Sparvorschlag ist ein Salto mortale ins nichtgefüllte Springerbecken. Und Bausenator Nagel hat recht, wenn er sagt, daß die Hallenrudimente unwesentlich billiger würden. Verteuern würden sich statt dessen die Planungen und die Architektenhonorare. Der alte Entwurf wäre Makulatur, ihn zu ändern utopisch. Und Billigbauten kommen am Ende immer teurer. Auf dem Kosten-gegen- Planung-Spielfeld findet sich Nagel gegen Klemann im Vorteil. Aber nur scheinbar. Denn er leidet noch unter der Erblast olympischer Bauillusionen. Anstelle die Prestige- und Großprojekte aus Bewerbungstagen voranzutreiben, wäre es gescheiter, das wenige Geld gewinnbringender anzulegen. In Ostberlin fehlen allein 27 bezirkliche Sportstätten, Planungen für die Sanierung kleiner Sportarenen liegen auf dem Tisch. Mit dem Verzicht auf ihren Ausbau wäre viel Arbeit vertan. Der nächste Gegner ist immer der schwerste, sagte Sepp Herberger. Auf dem Bezirkssportfeld hätte es Nagel wirklich leicht. Rolf Lautenschläger

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