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Keine Querelen -betr.: "Neue Kleinkunstbühne", taz vom 3.2.94

Betr.:“Neue Kleinkunstbühne“, 3.2.94

In dem Artikel über die neue Kleinkunstbühne „SchlapplachHalde“ in den Räumen des ehemaligen „Stradiwadi“ heißt es: „Die der katholischen Studentengemeinde unterstehenden Räume wurden vor zwei Jahren wegen Querelen mit dem damaligen Pächter Klaus Behner geschlossen.“ In meiner 5jährigen Tätigkeit als Pächter hat es zwischen dem damaligen Studentenpfarrer und mir keine Querelen, Streitigkeiten oder Differenzen gegeben, die Anlaß für die Kündigung gewesen wären. (...) Die Gründe für die Nichtverlängerung des zum 30.9.1992 auslaufenden Vertrages lagen in tieferliegenden, politisch-theologischen Fragen, die das Verhältnis von Kirche und Öffentlichkeit betrafen, in in-nerkirchlichen Interessenslagen auch außerhalb der Studentengemeinde und in dem damals noch recht unbestimmten Willen der Gemeinde, die Räume wieder für eigene Zwecke zu nutzen.

In den z.T. öffentlichen Diskussionen im Anschluß an die Kündigung wurden von Teilen der kirchlichen Seite immer wieder Ansätze gemacht, durch Personalisierung von den erwähnten Hintergründen und der eigenen teilweisen Perspektivlosigkeit (...) abzulenken. Daß diese Bemühungen nicht erfolglos waren, zeigt der obige Satz bzw. die Darstellung der in diesem Fall leider etwas leichtgläubigen und politisch weniger scharfsichtigen KabarettistInnen.

Ich begrüße es sehr, daß die KabarettistInnen eine neue Auftrittsmöglichkeit haben, auch an diesem Ort. Nur ist jeder Eindruck einer „Wiedereröffnung“ des „Stradiwadi“, dessen Reiz und Eigenart als öffentlicher Ort gerade auch in seiner Vielschichtigkeit aus „Café-Bühne-Garten“ bestand, in diesem Fall mehr als nur eine Verkürzung.

Klaus Behner

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