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Gefährlicher Unsinn -betr.: zum Leserbrief von Ernst Busche "Lobbyisten der Rüstungsmafia", taz vom 16.2.94

zum Leserbrief von Ernst Busche „Lobbyisten der Rüstungsmafia“ v. 16.2.

Da wird ein völkerrechtlich anerkannter Staat, Mitglied der UN, von der serbischen Soldateska überfallen, da werden unglaubliche Greueltaten an der Zivilbevölkerung begangen, Frauen vergewaltigt, Menschen gefoltert, ausgehungert und beim Anstehen nach Nahrungsmitteln von Granaten zerfetzt – und ein stadtbekannter Friedensfreund liest ein Flugblatt nicht richtig und verbreitet gefährlichen Unsinn. Das wäre alles keiner Erwähnung wert, wenn da nicht aus der Luft Behauptungen und Unterstellungen gegenüber dem Bremer Bosnien Komitee und dem Arbeiter Samariter Bund ausgesprochen worden wären.

Wir stellen fest: Alle Spenden, die im Zusammenhang mit dem Völkermord in Bosnien-Herzegowina von den Menschen im Bremer Raum gespendet wurden, sind ausschließlich und zu 100 Prozent für die humanitäre Hilfe eingesetzt worden.

Daß noch nicht alle Lebensmittel ihr Ziel in Bosnien erreicht haben, liegt vor allem daran, daß jeder Warlord dort meint, mit dem Hochhalten eines Gewehres einen unbewaffneten Konvoi stoppen und plündern zu können. Wir sind deshalb der Meinung, daß humanitäre Transporte zu den hungernden und frierenden Menschen notfalls auch militärisch durchgesetzt werden müssen. Wir wollen, daß Hilfe ankommt!

Das Bosnien Komitee hat nicht zum Sammeln von Geld aufgerufen, um Waffen für die Bosnier zu kaufen. Kompletter Blödsinn!

Allerdings sind wir der Meinung, daß das bosnische Volk ein Recht auf Selbstverteidigung hat, wie jedes andere Land der Erde auch – und das ist von der UN garantiert. Vorsicht, Herr Busche, Sie gehen fehl in der Annahme, einen Keil zwischen die verschiedenen Bremer Bosnieninitiativen und das Bosnien Komitee zu treiben! Wir leisten humanitäre Arbeit, werden es uns aber nicht nehmen lasse, unsere politischen Forderungen zu artikulieren. Andrea Frohmader/Claus Hößelbarth – Bremer Bosnien Komitee

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