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Größte Pleitewelle Europas

■ 233.000 Firmen gingen in der Europa-Union in Konkurs

Düsseldorf (dpa) – Die bislang größte Pleitewelle Europas hat im vergangenen Jahr 233.000 Firmen in den Abgrund gerissen, fast zehn Prozent mehr als 1992. Das geht aus einer Studie des Verbands der Vereine Creditreform e.V. hervor, die Hauptgeschäftsführer Helmut Rödl gestern in Düsseldorf vorgestellt hat. Danach führen im Vergleich von 17 europäischen Ländern Österreich, Spanien, Deutschland und Portugal mit mehr als 30prozentigen Steigerungsraten die Liste an. Lediglich in Schweden, Norwegen und Großbritannien mußten weniger Firmen den Gang zum Konkursrichter antreten als 1992.

Für die Europäische Union errechnet Creditreform über 1,5 Millionen verlorene Arbeitsplätze durch Bankrotte – das sei immerhin jeder zwölfte Arbeitslose. Den Gesamtschaden bezifferte der Verband auf 200 Milliarden Mark, im einzelnen Fall verlören die Gläubiger 700.000 Mark. In Deutschland habe der Pleitegeier 20.000 Firmen in den Ruin getrieben, so viele wie nie zuvor. Die neuen Bundesländer wiesen mit 2.700 Zusammenbrüchen sogar ein Plus von 120 Prozent auf, wobei es sich meist um Existenzgründer gehandelt habe.

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