: Impf-Unsinn -betr.: "Impfmüde", taz vom 5.2.94
Betr.: „Impfmüde“, 5. 2. 94
Leider führt der Artikel nicht näher aus, was nach Meinung von Frau Fischer-Menzel unter „gefährlichen Kinderkrankheiten“ zu verstehen sei. Vermutlich Pertussis (Keuchhusten)? Womit wir bei der klassischen DPT-Impfung angelangt wären - Diphterie, Pertussis, Tetanus.
Um so deutlicher demonstriert der Text jedoch, wie wenig die Verantwortlichen in der sogenannten Gesundheitspolitik über echte Gesundheitsvorsorge und die Vermeidung von Krankheiten wissen.
Polio-Impfungen z.B. sind seit Jahrzehnten in den Industriestaaten der Hauptauslöser von Kinderlähmungsepedemien (vgl. Science, 4. März 1977; Dr. Herbert Ratner, Child and Familiy, 1980).
Die Abnahme der Fälle von Kinderlähmung im Jahr 1955 war nicht, wie allgemein angenommen wird, auf die 1954 erfolgte Einführung des Salk-Vakzins zurückzuführen, da zum einen viel zu wenige Personen geimpft worden waren, um diesen Rückgang zu erklären und zum anderen die gemeldeten Rückgänge tatsächlich in die Zeit vor den Impfungen bzw. dem Eintreten ihrer möglichen Wirsamkeit fielen. (Ratner 1980, a.a.O.) (...)
„Die zusammengefaßte Sterblichkeitsrate von Scharlach, Diphtherie, Keuchhusten und Masern bei Kindern unter fünfzehn Jahren zeigt, daß fast 90 % des Gesamtrückgangs dieser Krankheiten zwischen 1860 und 1965 vor der Einführung der Antibiotika und Massenimpfungen stattgefunden hat. Diesen Rückgang kann man zum Teil auf die besseren Wohnbedingungen und auf eine Abnahme der Virulenz der Erreger zurückführen, doch der wichtigste Faktor ist die bessere Abwehrlage des Wirts aufgrund besserer Ernährung.“ (Ivan Illich, Medical Nemesis, Bantam Books 1977)
Die ,Abwehrlage' des Wirts, besonders von Kindern, wird aber nachhaltig beeinflußt von Umweltschadstoffen, insbesondere Autoabgasen, wie Schadstoffmessungen von Greenpeace in Kinder-Nasenhöhe bewiesen haben (...)
Untersuchungen aus den USA zeigen, daß dort jährlich nach DPT-Impfungen innerhalb von 48 Stunden, ca 35.000 akute neurologische Reaktionen bei Kindern auftreten (Konvulsionen, Kollaps, langanhaltendes hohes Schreien). Längerfristige Folgen sind ebenfalls bekannt, aber nicht so leicht und eindeutig zu dokumentieren.
Gleichzeitig schützen Impfungen nicht. 1970/71 gab es in Großbritannien bei hoher Impfrate 33.000 Fälle von Keuchhusten, von denen 41 tödlich verliefen. Vier Jahre später, bei signifikant gesunkener Impfrate, gab es nur 25.000 Fälle mit 25 Toten (The Lancet, 18.02.78).
Diese und weitere Studien (verwiesen sei hier auf: F. und S. Delarue: „Impfungen, der unglaubliche Irrtum“ München 1990, Hirthammer Verlag) zeigen, daß es keine Impfmüdigkeit zu beklagen gibt, sondern es vielmehr an der Zeit ist, den (Un-)Sinn von Impfungen kritisch zu durchleuchten.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Hildebrandt
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