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Lokalkoloratur

Vor neun Monaten versetzte sein Urteil zur Neuwahl der Hamburger Bürgerschaft die Politprofis an der Elbe in Aufregung: Helmut Plambeck, Vorsitzender des Hamburgischen Verfassungsgerichts, mußte deshalb manch böses Politikerwort über sich ergehen lassen. Viele Gelegenheiten zu aufsehenerregenden Entscheidungen wird der 64jährige nicht mehr haben: Nach neun Jahren an der Spitze des Hanseatischen Oberlandes- und Verfassungsgerichts geht Plambeck im Sommer in Pension, die Bewerbungsfrist für seine Nachfolge endet nächste Woche. Der parteilose Jurist glaubt, daß der Richterspruch Wirkung hatte: „Nach meinem Eindruck sind die Parteien doch sehr sorgfältig bei der Auswahl ihrer Kandidaten geworden, sie sind demokratischer jetzt.“ Das gelte auch für die CDU. Das Urteil vom Mai gehört für Plambeck dennoch nicht zu den wichtigsten Erfahrungen seiner 38jährigen Richterlaufbahn. Bewegt haben ihn die NS-Prozesse Anfang der siebziger Jahre, und die jüdischen Zeugen, die er vernehmen mußte und „dabei beim Wühlen in der Vergangenheit auch hat quälen müssen“. smv

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