: Der Arendt unwürdig Kaukasus im Norden
■ Henryk M. Broder und Martin Bauer im Gespräch über Essay von Hanna Arendt Das erste kaukasische Wochenende startet heute im Museum für Völkerkunde
Mit Volkstänzen, kaukasischem Essen, Filmen und Vorträgen wollen heute und morgen im Museum für Völkerkunde Tscherkessen und Abchasen aus dem Kaukasus den Hamburgern ihre Kultur nahebringen. Denn die Kriegsnachrichten aus Georgien oder Armenien sollen nicht den einzigen Anknüpfungspunkt an die unbekannten Völker und Stämme der äußersten Südostgrenze Europas bilden.
Von den Russen 1864 aus ihrem Heimatland vertrieben, zogen Tscherkessen und Abchasen nach Syrien, in den Libanon und die Türkei. In Hamburg und Umgebung leben heute etwa 250 Tscherkessen. An diesem Wochenende werden sie die Gastgeber sein, nicht nur mit der traditionell guten Küche, deren raffinierte Speisen sie noch zuzubereiten wissen, wenn sie auch ihre Muttersprache nicht mehr sprechen.
Die in diesem Umfang erste Präsentation kaukasischer Kultur in Deutschland ist weitgehend von tscherkessischen Kulturvereinen selbst organisiert und finanziert, unter anderem mit Unterstützung des Hamburger Völkerkundemuseums und des Orient-Instituts.
Eine Vorführung ganz besonderer Art wird voraussichtlich am Sonntagabend um 18 Uhr zu sehen sein: Fünfzehn abchasische Tänzer und Sänger der Folklore-Gruppe Naarta, von denen nicht wenige über hundert Jahre alt sind, haben erstmals den langen Weg aus ihrer Heimat angetreten, um speziell für dieses Fest ihre sehr rhythmisch-fröhlichen Tänze darzubieten. Da die Reise angesichts der politischen Unruhen schwierig geworden ist - in Georgien ist der Krieg gerade in den letzten Tagen wieder aufgeflammt -, steht zu hoffen, daß die Naarta-Musiker, die bereits am Montag aufgebrochen sind, doch noch in Hamburg eintreffen werden.Simone Ohliger
Beginn: Heute 15 Uhr / 10 Mark pro Tag / Zwei Tage: 15 Mark
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