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Afrika auf St. Pauli

■ Info-Reihe über Situation in Westafrika

Wer häufiger in Altona mit der Buslinie 112 fährt, kann sie eigentlich kaum übersehen: Junge schwarze Westafrikaner in bunten Jacken und Baseball-Kappen, über die man eigentlich kaum etwas weiß, außer, daß sie auf den Wohnschiffen leben und wahrscheinlich nicht allzugroße Chancen haben, ihren Antrag auf Asyl durchzubekommen.

Das Veranstaltungszentrum Kölibri am Hein-Köllisch-Platz auf St. Pauli bietet nun in den kommenden Wochen Gelegenheit, mehr über die Heimatländer dieser Menschen zu erfahren, die die Ausländerbehörde größtenteils als „sicher“ vor politischer Verfolgung einstuft. In Zusammenarbeit mit Exilorganisationen und Flüchtlingen wurde eine Veranstaltungsreihe „Westafrika“ auf die Beine gestellt, in deren Rahmen auf deutsch und französisch, beziehungsweise englisch Aufklärung geleistet werden soll.

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr 30. Den Anfang macht übermorgen, am Donnerstag, die „Front Populaire Ivoirenne“ mit einem Film und Bericht über die Elfenbeinküste. Auch nach dem Tod von Diktator Houphonet Boigny werden dort politisch Aktive verfolgt.

Am 1. März folgt ein Abend über die ehemalige deutsche Kolonie Togo. Obwohl dort wiederholt Oppositionelle ermordet wurden und zurückgekehrte Flüchtlinge oft einfach verschwinden, hatte der Petitionsausschuß der Bürgerschaft eine Sammelpetition jüngst abgelehnt.

Am 3. März wird Patrick Agyemang von „Ghanaburg e.V.“ über die Folgen der Alleinparteienherrschaft in Ghana berichten. Den Abschluß macht am 9. März Amadou Wury Jallow mit einem Bericht über Senegal, im dem sich aus dem Unabhängigkeitskampf der Casamance ein blutiger Bürgerkrieg entwickelt hat.

Am 11. März endet die Reihe dann mit einer „African Party“ und vielleicht mit der Gelegenheit, die Sitznachbarn aus dem Bus näher kennenzulernen. kaj

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