Betr.: "CDU will die Steuern für Kinderlose erhöhen", taz vom 19.2.94

„Zeugen oder Steuern“ heißt offenbar die Parole der desperaten selbsternannten Unionschristin Rönsch. Ohne auch nur einen Gedanken an die kinderfeindliche Atmosphäre dieser Gesellschaft zu verschwenden, wird „fröhliches Gebären“ quasi zur Staatsbürgerpflicht proklamiert. Sinkende Geburtenraten sind die zwangsläufige Konsequenz einer rücksichtslosen Erfolgsgesellschaft, plus Machtelite, minus Sozialstaat, was deren politischen Urheber und Förderer offensichtlich nicht anzuerkennen bereit sind.

Doch nichts für ungut. Der Frau Ministerin und ihren Hintermännern kann geholfen werden. Durch massenhafte Adoptionen von Kindern aus dem Trikont kann die Abschaffung des Asylrechts unterlaufen werden, die multikulturelle Gesellschaft in diesem Land ein gutes Stück vorangebracht werden und die konservativ-liberale Politik an einer ihrer empfindlichsten Stellen wirksam getroffen werden. Jürgen Gojny, Dortmund