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Verfassungsschutz bespitzelte Lemke

■ Kontrolle noch zwei Jahre nach „Abschaltung“ des Agenten

Werder-Manager Willi Lemke war nicht nur Doppelagent für KGB und Verfassungsschutz, er ist auch selber vom Geheimdienst bespitzelt worden. Noch zwei Jahre nach Ende seiner Kontakte zum sowjetischen Geheimdienst sei Lemke vom Verfassungsschutz überwacht worden. Das sagte Lemkes Anwalt gestern gegenüber Radio Bremen. Der Rechtsanwalt hatte Akteneinsicht beim Bremer Verfassungsschutz erhalten und dabei festgestellt, daß die Bremer Verfassungsschützer Lemke bis 1977 mehrmals überprüft haben.

Die regelmäßigen Obeservationen sollen zum Teil tagelang gedauert haben. Damit sollte festgestellt werden, ob der ehemalige Doppelagent tatsächlich seine 1975 abgebrochenen Geheimdienstkontakte aufgegeben hatte. Die Überprüfungen, die ohne Lemkes Wissen stattfanden, hätten jedoch keinerlei Erkenntnisse ergeben. Hamburgs Innensenator hat bisher erklärt, Lemke sei bereits 1973 als Agent „abgeschaltet“ worden.

Lemkes Rechtsanwalt will in der kommenden Woche auch die Unterlagen der Hamburger Verfassungsschützer einsehen. Der Bremer Parlamentarischen Kontrollkommission war diese Einsicht bislang vom Hamburger Innensenator „aus rechtlichen Gründen“ verwehrt worden. dpa/taz

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